Transformation von Wissen in die Gesellschaft
Klaus Töpfer beklagte vor allem die Kluft zwischen wissenschaftlicher Erkenntnis und ihrer Umsetzung in der Gesellschaft. Die Transformation von Wissen in die Gesellschaft hinein und die Stärkung der Gesellschaft durch Wissen sei deshalb eines der Themen des IASS. Stuttgart21, der Frankfuerter Flughafen, Fukushima und die Ethik-Kommission hätten die entscheidende Frage aufgeworfen: „Kann man Projekte so entwickeln, dass sie von den Menschen in einer Form demokratischer Beteiligung der Bürgergesellschaft getragen werden?“
„Das Wissen muss dem Erkennen voraus gehen“
Volker Hauff, Mitglied der Ethik-Kommission, zitierte Max-Plancks Satz: „Das Wissen muss dem Erkennen voraus gehen“. Aber die Wissenschaft sei heute so arbeitsteilig und spezialisiert geworden, dass der, welcher Rat haben wolle, immer mehrere fragen, also interdisziplinär vorgehen müsse. Zudem helfe der Satz von Konfuzius, dass jede Sache drei Seiten habe: „Meine, Deine, und all das, was wir beide übersehen haben.“ Wissenschaft müsse sich mehr öffnen für Fragestellungen aus der Gesellschaft. Dazu bräuchten wir „neue Formen – da hilft ein Denkanstoß aus der Schweiz: dort gibt es als eigenes Instrument die ‚Vernehmlassung‘.“ Der Sinn sei: Offenheit für Zweifel; das habe „nichts mit Technikfeindlichkeit zu tun“.
„Medien können nIcht langfristig“
Günther Bachmann prangerte die Entwicklung der Medien hin zu einer problematischen kurzfristigen Wissenskultur an: „Medien können ncht langfristig“. In seinem Schlusswort zum Buch schreibt Bachmann: „Veränderungen brauchen sinnstiftende Visionen.“
Folgt: Energiewende fährt ohne öffentliche Beteiligung „vor die Wand“