Volksverdummung

Eine deutsche Boulevardzeitung mit großen Lettern und wenig Inhalt posaunte eine Woche vor der Wahl einen „geheimen“ Plan der FDP hinaus: Die „Liberalen“ wollten nach der Wahl Minister Altmaier kippen und die Umweltkompetenz ins Wirtschaftsministerium holen – nachdem die Blaugelben das weißblaue Schicksal getroffen hat, müssen sie des Bremserhäuschen der Energiewende verlassen. Und dass, obwohl wie abgesprochen eine große deutsche Tageszeitung sekundiert hatte: einer ihrer Herausgeber nahm persönlich die „Umverteilungsmaschine Energiewende“ mit „Förderwahnsinn“ und „Ökoplanwirtschaft“ aufs Korn. Dass nicht alles ganz genau stimmte – wen stört’s angesichts des hohen Polemik-Faktors? Zwei Beispiele von vielen. Mehr und mehr wird der Eindruck zur Gewissheit, dass die gegenwärtige Demagogiewelle kein Zufall ist. Die Irreführung der öffentlichen Meinung beim Thema Energiewende wird von interessierten Kreisen gesteuert, die das Wort Energiewende zum Un-Wort machen wollen, denn sie fürchten um ihre Profite. Als verbale Waffe in diesem Kampf muss der Strompreis herhalten – obwohl das die völlig falsche Diskusson ist: Niemand hat jemals behauptet, die Energiewende sei eine Veranstaltung zur Senkung des Strompreises. Laut Umfragen verfängt jedoch die gebetsmühlenhaft wiederholte (und von zahlreichen Nachbetern bereitwillig übernommene) Strompreislüge. Denn nur ein winziger Teil der kommenden EEG-Umlage-Erhöhung entfällt auf den Zubau erneuerbarer Energie, also PV und Wind: nur ca. 0,2 Ct/kWh. Und natürlich kostet die Energiewende Geld, aber bereits nach ca. 10 Jahren – wenn sie nicht gebremst wird – wird sie sich rentieren, bis 2050 werden 500 Mrd. Euro eingespart sein (laut Staiß/ZSW und Henning/ISE). Denn die Kosten 100%  erneuerbarer Energien steigen nicht ständig weiter, die Importkosten von Öl und Kohle dagegen mit Sicherheit – und die fließen ins Ausland, verlorene Ausgaben. Dagegen sind die Zusatzausgaben für die Energiewende samt späteren Unterhaltungsaufwendungen Investitionen, die Anlagen werden in Deutschland (auf-)gebaut und schaffen Arbeitsplätze – wenn die interessierten Bremser-Profiteure keinen Erfolg haben. Wir alle haben die Wahl. ho