Umfragen: 93 Prozent für zügigen Ausbau der Erneuerbaren Energien

Nach Energiewende 2050 gleiche Strompreise wie heute

Professor Eicke Weber, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE, kritisierte die Negativ-Kampagne aus Politik und Wirtschaft: „Die Gegner der Erneuerbaren verzerren die Fakten bewusst. Jetzt, wo das EEG in ihre Gewinne einzufreifen beginnt, wird es den vier großen Stromversorgern erst richtig bewusst.“ Eine entschlossen weitergeführte Energiewende biete die große Chance, bereits ab 2025 von den positiven Wirkungen zu profitieren, sagt Prof. Weber. Die bis dahin getätigten Investitionen würden ab dann Deutschlands Energiekosten im Vergleich zu einem Szenario ohne Energiewende stetig fallen lassen. „Bis 2050 könnten die Einsparungen insgesamt etwa 500 Milliarden Euro betragen“, rechnet Weber vor. Die anfänglichen Investitionen würden sich damit mehr als bezahlt machen.

Das stärkste Argument für den Umstieg auf Erneuerbare Energien ist aus Sicht des Wissenschaftlers, dass die Strompreise nach der Energiewende in etwa auf heutigem Niveau liegen werden. „Ohne Energiewende müssten wir dagegen bis 2050 auf der Basis importierter fossiler Energien mit verdoppelten Kosten unseres Energiesystems rechnen. Außerdem kämen noch die unkalkulierbaren Folgekosten des verstärkten Klimawandels dazu“. Man habe das „stundenscharf“ durchgerechnet. Weber abschließend: „Die Fakten sind auf unserer Seite.“

Und drei Viertel der Bevölkerung: 73 Prozent sprechen sich gegen einen Förderstopp für Erneuerbare Energien aus – und das unabhängig von ihrer jeweiligen Parteinähe. „Damit erteilen die Bürger allen Forderungen nach einem wie auch immer gearteten Ausbaustopp eine klare Absage. Angesichts der vehementen Kampagnen der Energiewende-Gegner ist das eine besonders starke Aussage“, findet Falk.

Rund zwei Drittel der Menschen in Deutschland verbinden die Erneuerbaren Energien mit einer sicheren Zukunft, Klimaschutz und Unabhängigkeit von Brennstoffimporten aus dem Ausland, so die Umfrageergebnisse.

Versorgungssicherheit vor Klimaschutz

Dass die Preisdebatte verfängt, zeigt sich daran, dass die Umfragen eine klare Rangfolge ergeben haben: Versorgungssicherheit liegt vor Klimaschutz. Allerdings habe eine Abgeordneten-Check unter 800 Kandidierenden zum BUndestag ergeben, dass drei Viertel die Energiwende unterstützten, teilte Vohrer mit. Falk: „Welche Parteienkonstellation am Sonntag auch immer die Mehrheit erzielt, sie hat einen eindeutigen Auftrag: Die Wählerinnen und Wähler erwarten den konsequenten Umstieg auf Erneuerbare Energien“.
->Quelle(n): ho (auch Fotos); unendlich-viel-energie.de; erneuerbare-jetzt.de; http://bee-ev.de