Rajendra Pachauri gibt Vorsitz ab
Am 23.09.2013 hat in Stockholm die Konferenz des Weltklimarats der Vereinten Nationen (IPCC) zur Ausarbeitung des neuen Weltklimareports begonnen. Auf vier Sachstandsberichte in den Jahren 1990, 1995, 2001 und 2007 folgt nun der fünfte. 259 Autoren aus 39 Ländern haben daran mitgeschrieben und 54677 Kommentare verfasst. Nach elf Jahren im Amt kündigte der IPPC-Vorsitzende Rajendra Pachauri an, er werde 2015 aufhören, sagte er Spiegel-Online. Im Vorfeld sind zahlreiche – teils extrem widersprüchliche – Vorabveröffentlichungen erschienen.
taz: Rituelle Wegdeutungsversuche
Zu den IPCC-Berichten gehören- wie die taz schreibt – auch stets verharmlosende „Um- und Wegdeutungsversuche der zugegebenermaßen unerfreulichen wissenschaftlichen Erkenntnisse in einigen Medien und im Internet“. Das beginne schon vor Erscheinen der Berichte und gehöre „mittlerweile zu den gewohnten Ritualen“. Gerne würden dazu „geleakte“ Entwurfsfassungen verwendet. So hätten „Klimaskeptiker“ eine Grafik aus dem Entwurf angeprangert, die den Eindruck erweckt habe, die Temperaturentwicklung sei in jüngster Zeit hinter den früheren IPCC-Vorhersagen zurückgeblieben. Die taz: „Die Grafik war nicht nur groß als vorläufiger Platzhalter gekennzeichnet, sondern auch schlicht fehlerhaft“.
Reck (VKU): Europäischen Emissionshandel zügig reformieren!
Hans-Joachim Reck, Hauptgeschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU), mahnt anlässlich der Bedeutung des Klimawandels für Mensch und Natur, die politischen Ziele und bestehenden Instrumente zur Eindämmung von Emissionen auszubauen und zu verbessern. Insbesondere der europäische Emissionshandel solle zügig reformiert werden: „Der europäische [[CO2]]-Zertifikatehandel, das zentrale Instrument zur Reduzierung von klimarelevanten Emissionen in Europa, entfaltet derzeit zu wenig Anreize für Investitionen in und den Betrieb von emissionsarmen Technologien. Damit Kraftwerksbetreiber in effiziente emissionsarme Technologien investieren, muss den bestehenden Defiziten des europäischen Emissionshandelssystems durch kurzfristig greifende und dauerhaft geltende Strukturmaßnahmen begegnet werden. Emissionen müssen wieder stärker bepreist werden.“
Überschuss von 2 Milliarden Zertifikaten im ETS
Momentan bestehe im europäischen Emissionshandelssystem ein Überschuss von 2 Milliarden Zertifikaten, so der VKU, was den Einsatz stark emittierender Technologien zu billig mache. Das sei ein Grund dafür, warum in Deutschland effiziente Gaskraftwerke derzeit gegenüber emissionsintensiven Braunkohlekraftwerken im Markt nicht bestehen könnten. Die Verknappung von Zertifikaten im Markt, das so genannte Backloading, das kürzlich vom europäischen Parlament beschlossen worden sei, ist laut Reck ein Schritt in die richtige Richtung, der aber noch zu kurz greift. Es müssten zusätzlich strukturelle Anpassungen des ETS-Systems folgen.
Die Meeresspiegel steigen
Die Erdatmosphäre wird sich laut dem neuen IPCC-Bericht bis zum Ende dieses Jahrhunderts um ein bis knapp fünf Grad erwärmen, der Meeresspiegel wird zwischen 28 und 97 Zentimeter steigen. Dies sei „ein signifikantes Problem für die Gesellschaft, das sofortige Aufmerksamkeit verlangt“, zitierte Nature aus dem noch vertraulichen Entwurf.
->Quelle(n): climatechange2013.org; vku.de; spiegel.de; taz.de; www.sueddeutsche.de