Negativ-Beispiel Australien: Aus für CO2-Steuer

Eben noch Vorreiter beim Klimaschutz – jetzt Kehrtwende in die Vergangenheit

Australien als Beispiel, wie man eine eingeleitete Energiewende abwählen kann: Der neu gewählte konservative Premier Abbott kippte als erste Amtshandlung die weltweit beispielhafte CO2-Steuer und weitere Steuern auf Großgewinne der Minenindustrie. Dabei ist das Land einer der größten Klimasünder. Erst im Juli 2012 waren Steuern auf CO2 und Riesengewinne von Minengesellschaften in Kraft getreten; damit sollten die größten Umweltverschmutzer zur Kasse gebeten und der Ausbau von erneuerbaren Energiequellen vorangetrieben werden.

Klimaschutz abgewählt

Doch die Konzerne gaben die Belastungen weiter, mit der Folge, dass die durchschnittlichen Haushalts-Ausgaben für Strom innerhalb eines Jahres um 15 Prozent anstiegen, durch die CO2-Steuer und anderer „grüne“ Maßnahmen gar um 19 Prozent. Im gleichen Zeitraum nahm die Arbeitslosenrate um mehr als zehn Prozentpunkte zu. Mit der Folge, dass die Klimaschutz-Maßnahmen der Labor-Regierung abgewählt wurden.

CO2-Ausstoß weiter gestiegen – Trend setzt sich bis 2043 fort

Im australischen Boden liegen zehn Prozent der Welt-Kohlevorräte sowie die größten Eisenerzlager, dazu reichlich Zink, Uran, Silber oder Bauxit. Dabei gilt Australien mit 19 Tonnen [[CO2]]-Emissionen pro Kopf und Jahr unter den entwickelten Nationen als größter Klimasünder. Noch immer kommen fast drei Viertel des nationalen Strombedarfs aus teils uralten Kohlekraftwerken – trotz der Förderung von Solarenergie, Wind oder Wasserkraft. Die meisten Subventionen wurden auf Druck von Kohleenergiekonzernen jetzt aber schon wieder zurückgefahren.

Dabei ist soagr 2012 der Ausstoß klimaschädlicher Gase trotz der umstrittenen CO2-Steuer weiter gestiegen. Die australische Regierung gehtjetzt  davon aus, dass dieser Trend bis 2043 weitergehen wird.

Premier als Klimaleugner

Kein Wunder – Premier Abbott ist Klimaleugner: Der 55-jährige ehemalige Priester-Zögling glaubt nicht an eine von Menschen verursachte globale Erwärmung. Studien über den Klimawandel kanzelte er als „absoluten Mist“ ab. Nach seinem Amtsantritt drehte er der Climate Commission, einer Einrichtung zur Klimaüberwachung, den staatlichen Geldhahn zu, ihr Leiter, Leiter Tim Flannery wurde entlassen – er führt die Climate Commission jetzt als gemeinnütziges Unternehmen auf Spendenbasis weiter.

Energiekonzerne haben angekündigt, dass sie die Stromtarife in den nächsten zwei Jahren nicht senken werden.
->Quelle: theguardian.com; derstandard.at