Agora-Vorschläge „EEG 2.0“ stoßen auf Kritik und Lob

Kritik und Lob für den Agora-Vorschlag

Der Energieexperte der Grünen Hans-Josef Fell und Eurosolar sehen in den Agora-Vorschlägen einen Angriff auf den weiteren Ausbau kleiner Erneuerbarer-Energien-Anlagen in Deutschland. Verbraucherschützer begrüßten den Methodenvorschlag der Agora Energiewende.

Hans-Josef Fell: „Es könnte genauso gut Gesetz zur massiven Ausbremsung von Geothermie, Biomasse, kleiner Wasserkraft und Meeresenergien heißen. Nach den Agora-Vorschlägen soll eine grundsätzliche Vergütungsobergrenze von 8,9 Cent pro Kilowattstunde gelten. Dies würde den Ausbau dieser Technologien massiv behindern, da eine wirtschaftlich rentable Investition nicht mehr möglich wäre. Daneben soll es eine Ausschreibung einer Kapazitätsprämie für maximal 100 Megawatt steuerbaren Erneuerbaren Energien geben. Die Agroa greift damit im Prinzip inhaltlich die Vorschläge zum Quotenmodell der FDP auf und schlägt eine staatlich festgelegte Quoten mit einer staatlichen Ausschreibung vor.“

Der Eurosolar-Vorstand kritisierte die Vorschläge als „praxisfern, wenn man voraussetzt, dass Agora den weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien wirklich zum Ziel hat. Die Vorschläge bremsen die Energiewende aus, stärken die großen Energiekonzerne und ignorieren die bestehenden positiven Entwicklungen zur dezentralen Energiewende“. Der gravierendste Eingriff sei die Festlegung eines Vergütungshöchstsatzes von 8,9 Ct/kWh für alle Erneuerbaren sowie die verpflichtende Direktvermarktung für größere Anlagen.

Die gravierendsten Eingriffe, die Agora vorschlage, bestünden in einem Vergütungshöchstsatz für alle Erneuerbaren bei 8,9 Cent/kWh und in der verpflichtenden Direktvermarktung für Anlagen ab 1 MW. „Würde dieser Vorschlag umgesetzt, wären alle üblichen Windkraftanlagen automatisch in der verpflichtenden Direktvermarktung. Projekte würden von Schwankungen bei den Marktpreisen abhängig gemacht. Marktprämien können einfach gekürzt werden – ohne Vertrauensschutz für Investoren per Regierungsverordnung.“ Die Konsequenz sei klar: „Das Ende der dezentralen Energiewende und damit auch das Ende für regionale Wertschöpfung.“

Verbraucherschützer befürworten Vorschläge

Verbraucherschützer unterstützen dagegen den Vorschlag der Agora Energiewende. Holger Krawinkel, Energieexperte beim Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) sagte, dass er keine Gefahr für kleine PV-Dachanlagen bei der Festlegung eines Vergütungshöchstsatzes von 8,9 Ct/kWh sehe. Über den Eigenverbrauch und angesichts der immer billiger werdenden Speichertechnologie würden sich solche Anlagen auch künftig rechnen, sagte er auf Nachfrage des Branchendienstes pv magazine. Zugleich müsse es aber auch eine Reform der Netzentgelte geben.
->Quelle(n): agora-energiewende.de; pv-magazine.de; eurosolar.de1; .eurosolar.de2