Verhandlungen mit den Banken gescheitert
„Die Verhandlungen des Solar-Projektieres Wirsol mit den Banken sind gescheitert,“ schrieb die Rhein-Neckar-Zeitung am 30.10.2013. Die Pressemitteilung von Wirsol am Vortag las sich anders: Es sei darüber verhandelt worden, „der Gruppe zeitnah ausreichende Liquidität zur Verfügung zu stellen, welche die Fortführung des laufenden Betriebs bis zum Ende der Restrukturierung sicherstellen soll“. Somit werde der „Geschäftsbetrieb derzeit in allen Gesellschaften fortgeführt“. Und: Teile der Wirsol-Gruppe nur seien plan-insolvent.
„Plan-Insolvenz“ auf eigenen Antrag
Wirsol war auf eigenen Antrag aus einem sogenannten Schutzschirmverfahren in eine „Plan-Insolvenz“ übergewechselt. Markus Ernestus, der vorläufige Insolvenzverwalter sagte der RNZ, das Bankenkonsortium habe die Wirsol-Kreditlinie über 65 Millionen Euro fällig gestellt. Ernestus spricht nach eigener Aussage mit Investoren, die sich für den Kauf einzelner Projekte interessieren oder auch für eine Beteiligung am Unternehmen. Er sieht eine Ursache für die Probleme von Wirsol in der europaweiten Verunsicherung der Märkte durch die Politik. Die unklaren Rahmenbedingungen würden viele Investoren derzeit von einem Engagement abhalten. Einige Projekte seien unter anderen politischen Vorzeichen begonnen worden.
Löhne und Gehälter nur noch bis Ende des Jahres gesichert
Die Löhne und Gehälter für die fast 300 Mitarbeiter seien „durch das Insolvenzgeld bis Ende des Jahres gesichert“, so die Wirsol-Erklärung – die Geschäftsführung bleibe weiterhin im Amt und „lenkt die Geschicke des Unternehmens. Zusammen mit den Hauptgläubigern wird derzeit an einem Sanierungskonzept gearbeitet“. Von der Planinsolvenz betroffen seien die Wirsol Solar AG, die Wirsol Deutschland GmbH und die Wirsol Solar System GmbH. Die Windsparte, das Privatkundengeschäft und die Gesellschaft für technische Betriebsführung seien vom Insolvenzverfahren nicht betroffen.
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