Zuwarten beim Klimaschutz kann teurer kommen als Finanzkrise
Weitere Verzögerungen bei den Bemühungen um einen internationalen Klimavertrag mit umfassenden Emissionsminderungen könnten die kurzfristigen Kosten der Bekämpfung des Klimawandels beträchtlich erhöhen. Wenn erst nach 2030 gehandelt wird, könnte das globale Wirtschaftswachstum sich im ersten Jahrzehnt nach der Einführung einer umfassenden Klimapolitik bis zu 7 Prozent verringern — verglichen mit 2 Prozent, falls eine Klimavereinbarung bereits 2015 getroffen wird. Dies zeigt eine Studie von Wissenschaftlern des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK). Höhere Kosten würden wiederum für Entscheidungsträger die Schwelle für den Übergang zu einer kohlenstoffärmeren Wirtschaft erhöhen. Um Klimaziele erreichbar zu halten, scheint es deshalb sehr wichtig, Vermeidungsmaßnahmen nicht weiter aufzuschieben, so die Wissenschaftler.
„Die kurzfristigen wirtschaftlichen Auswirkungen, die sich ergäben, wenn sich der Übergang zu einer klimafreundlichen Wirtschaftsweise weiter verzögert, sind vergleichbar mit den Kosten der gerade erlebten weltweiten Finanzkrise“, sagt Leitautor Gunnar Luderer. Je später klimapolitische Maßnahmen ergriffen werden, desto schneller – und teurer – müssten die Emissionen verringert werden, wenn die Staaten weltweit das international vereinbarte Ziel erreichen wollen, die globale Erwärmung auf maximal 2 Grad über dem vorindustriellen Wert zu beschränken. Eine verbindliche globale Vereinbarung zur Umsetzung der dafür notwendigen Emissionsminderungen wird derzeit noch verhandelt, während die globalen Emissionen weiter ansteigen.
Folgt: Anfängliche Kosten letztendlich relevanter als Gesamtkosten – und: Auswirkungen auf Energiepreise