Schiefergas und Erneuerbare dämpfen Emissionsanstieg
„Die Nutzung von Schiefergas in den USA und der weltweite Ausbau der erneuerbaren Energien haben den globalen CO2-Anstieg im Jahr 2012 deutlich gebremst“, so IWR-Direktor Dr. Norbert Allnoch. Ohne diese beiden Effekte läge der CO2-Anstieg 400 – 500 Mio. t höher. Bei den Investitionen in erneuerbaren Energien führt China mit einem Investitionsvolumen von ca. 70 Mrd. Euro deutlich vor den USA (25 Mrd. Euro), Deutschland (20 Mrd. Euro) und Italien (11 Mrd. Euro). Angesichts der weiter steigenden CO2-Emissionen plädiert das IWR für einen Paradigmenwechsel bei den Klimaschutzinstrumenten.
Investitions-Wettbewerb für internationalen Klimaschutz starten
Allnoch: „Ein erfolgreicher Klimaschutz braucht einen globalen Investitions-Wettbewerb um grüne Techniken und kein endloses politisches Ringen um CO2-Obergrenzen“. Mit dem CERINA-Plan (CO2-Emissions and Renewable Investment Action Plan) hat das IWR 2009 einen Ansatz entwickelt, der eine Kopplung von grünen Investitionen an den CO2-Ausstoß eines Landes vorsieht und die zur Stabilisierung der weltweiten Emissionen notwendigen globalen Investitionszahlen je Land als Orientierungshilfe in einer Tabelle veröffentlicht.
PwC: Mindestens vier Grad zu erwarten
Bereits zum fünften Mal hat PwC mit der Studie Low Carbon Economy Index den Zusammenhang zwischen wirtschaftlicher Leistung und CO2-Emissionen untersucht. Das Fazit: „Nach wie vor sind wir weit davon entfernt, die Wirtschaftsleistung und die CO2-Produktion zu entkoppeln“, kommentiert Michael Werner. Hätten vor fünf Jahren noch eine Verbesserung der CO2-Intensität um 3,5 Prozent ausgereicht, müssten mittlerweile bis zum Ende des Jahrhunderts sechs Prozent pro Jahr realisiert werden, um den Anstieg der Erdtemperatur auf zwei Grad zu beschränken. Doch zwischen 2008 und 2012 wurden pro Jahr nur 0,7 Prozent erreicht. Setzt sich dieser Trend fort, wird die Temperatur um mindestens vier Grad steigen. Das CO2-Budget für einen moderaten Anstieg von maximal zwei Grad wäre dann schon 2034 aufgebraucht.
USA, Australien und Indonesien reduzierten CO2-Intensität 2012 am stärksten
Die USA konnten ihre CO2-Intensität 2012 um 5,9 Prozent senken und weisen damit für das vergangene Jahre den besten Wert auf. Der Grund dafür ist der massive Ausbau der Schiefergas-Förderung. Der Anteil des CO2-freundlichen Erdgases an der Energieversorgung stieg in den Vereinigten Staaten von 25 auf 30 Prozent. Es folgen Australien, das seineCO2-Intensität um 5,2 Prozent senken konnte, und Indonesien mit einem Wert von fünf Prozent. Aber selbst diese drei Länder bleiben unter der Marke von sechs Prozent, die erreicht werden müsste, um den Anstieg der Welttemperatur auf zwei Grad zu beschränken, wie es die Weltgemeinschaft beschlossen hat.
Folgt: Massiver Ausbau erneuerbarer Energien senkt CO2-Intensität