Meteorologen und Klimaforscher einig – Taifun „Haiyan“ hat mit Klimawandel zu tun
Der Taifun „Haiyan“, der die Philippinen teilweise verwüstete, sei allein kein Beleg für die drohende Klimakatastrophe – er passe aber „ins Bild des Klimawandels“, so der Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD) Gerhard Lux. Die Erderwärmung beschleunige auch die atmosphärischen Prozesse, so Lux – „Haiyan“ habe sich bei 30 Grad Wassertemperatur über dem Pazifischen Ozean aufgeheizt. Susanne Haeseler und Christiana Lefebvre schreiben in einer ersten DWD-Bilanz, alle Taifune, die seit 1945 gesichtet wurden, hätten sich beim Auftreffen auf den Inselstaat abgeschwächt. Allein „Haiyan“ habe die Energie beibehalten.
Töpfer: Taifun Augenöffner für Klimawandel
Nach Einschätzung von Klaus Töpfer, Exekutivdirektor des Institute of Advanced Sustainability Studies (IASS), ist der Taifun ein weiterer Augenöffner für den Klimawandel: „Natürlich ist dies eine Region, in der Taifune regelmäßig vorkommen. Aber was festzustellen ist – und das ist ja nicht Spekulation, sondern das ist Fakt -, dass solche Stürme häufiger kommen, dass sie stärker werden, dass ihre Intensität ansteigt und dass die Folgen von solchen Stürmen, schwere Niederschläge und Sturmfluten, ebenfalls ansteigen“, sagte der Ex-Umweltminister im Deutschlandfunk. Dies ist ganz eindeutig im Einklang mit dem, was uns Wissenschaft vorhergesagt hat und was sie ja auch weiterhin mit guten, wissenschaftlich untermauerten Gründen belegt. „Es ist eine zusätzlich auch emotionale Unterstützung ganz ohne jeden Zweifel – wer kann kühl bleiben bei diesen Bildern?“, fragte Töpfer.
Potsdamer Klimaforscher erwartet Zunahme
Der Klimaforscher Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) sieht ebenfalls einen direkten Zusammenhang zwischen dem Klimawandel und dem Taifun. Die Aufheizung der Meere infolge des Klimawandels begünstige die Entstehung solcher Wirbelstürme, sagte Rahmstorf im ZDF. Er erwarte in Zukunft noch stärkere Stürme: „Solche Stürme sind in den letzten drei Jahrzehnten häufiger geworden und Klimamodelle lassen eine weitere Verstärkung für die Zukunft erwarten.“ Nach neuestem Forschungsstand sei das Temperaturgefälle zwischen Boden und hohen Luftschichten für die zunehmende Kraft tropischer Stürme verantwortlich, so Rahmstorf. Allerdings seien auf diesem Gebiet viele Aspekte noch nicht abschließend geklärt.
Quelle: dwd.de; nasa.gov; dradio.de; zdf.de/ZDFmediathek