Gut leben zwischen Extremen
Oettinger abschließend: „In Berlin gelte ich als der letzte Dino-Saurier, weil ich noch über Kernkraft rede. In Budapest, Paris und London bin ich der Undercover-Agent von Angie, der alles umkrempeln will. Zwischen den beiden Extremen kann ich ganz gut leben.“
Zu den Referenten des Dahrendorf-Symposiums gehörten weiter Oettingers Kollegin Connie Hedegaard , der ehemalige italienische Ministerpräsident Mario Monti, die Politiker Cem Özdemir und Norbert Röttgen, Lord William Wallace of Saltaire, Mitglied im Britischen Oberhaus, sowie Ottmar Edenhofer, Direktor des MCC sowie stellv. Direktor und Chefökonom des PIK, und Ernst-Ulrich von Weizsäcker, Co-Chair des International Resource Panels des UNEP.
Unter dem Titel „Changing the European Debate: Focus on Climate Change“ und getragen von der Hertie School of Governance, der London School of Economics and Political Science sowie der Stiftung Mercator arbeiteten fünf internationale und interdisziplinäre Wissenschaftlerteams mehr als ein Jahr an Kernfragen der Debatte in den Bereichen Infrastruktur (Felix Creutzig, MCC Berlin), Governance (Claudia Kemfert, DIW Berlin/Hertie School, und Karsten Neuhoff, DIW Berlin), soziale und rechtliche Aspekte (Conor Gearty, LSE), Wirtschaft (Luca Taschini, LSE Grantham Institute) sowie Europas Rolle im globalen Kontext (Helmut K. Anheier, Hertie School, und Odd Arne Westad, LSE).
Das Themenspektrum, zu dem neue wissenschaftliche Erkenntnisse und Debattenbeiträge vorgelegt wurden, reichte von der Reform internationaler Verhandlungsansätze und Rechtsetzung über Europas Klimaschutzstrategie nach „Europe 2020“, vom Potenzial europäischer Städte als Treiber des Klimaschutzes bis hin zu neuen Besteuerungs- und Fördermechanismen, die sowohl das Wirtschaftswachstum als auch den Klimaschutz voranbringen können.
Das Dahrendorf Symposium fand nach 2011 zum zweiten Mal in Berlin statt. Ziel des Symposiums ist es, im Geiste Lord Ralf Dahrendorfs etablierte Denk- und Argumentationsweisen zur Zukunft Europas zu hinterfragen und der europäischen Debatte neue Impulse zu geben. Eröffnet wurde das Symposium 2013 von den Initiatoren Helmut K. Anheier, Dean der Hertie School of Governance, Craig Calhoun, Direktor der London School of Economics (LSE), Bernhard Lorentz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stiftung Mercator, sowie Lady Christiane Dahrendorf.
->Quelle: ho (auch Fotos); dahrendorf-symposium.eu; finanzen.net;