Gewinneinbruch
Der zweitgrößte deutsche Energiekonzern RWE baut viele Arbeitskräfte ab. Konzernweit sollen bis 2016 weitere 6750 Stellen wegfallen oder durch Verkauf abgegeben werden, davon allein 4750 in Deutschland. Das kündigte Personalvorstand Uwe Tigges an und nannte als Grund stark schrumpfende Gewinne. Über die Höhe der Gehälter sowohl der Mitarbeiter als auch der Führungskräfte müsse verhandelt werden.
Der Personalstand werde sich damit von rund 67.400 Stellen zum Jahresende 2013 auf knapp 61.000 verringern. Betriebsbedingte Kündigungen sollten vermieden werden, sagte Tigges. Den bis Ende 2014 laufenden tariflichen Kündigungsschutz könne er angesichts der Lage auf dem Energiemarkt nicht verlängern. 2300 Stellen sollen in der Kraftwerkssparte, 2400 durch Zusammenlegung von Abteilungen und 1400 über den geplanten Verkauf der Ölfördertochter Dea wegfallen. Deutlich gespart werden soll auch an der Tochter für erneuerbare Energien RWE Innogy (250 Stellen). Von 2011 bis Ende 2013 hat RWE bereits 6200 Stellen abgebaut oder durch Verkauf abgegeben.
Entscheidungen verschlafen und zu stark auf fossile gesetzt
RWE hat in der Vergangenheit entscheidende Weichenstellungen verschlafen, hat zu stark auf fossile Energieträger gesetzt und leidet jetzt besonders unter dem stark gesunkenen Börsenstrompreis sowie der geringen Auslastung seiner Gas- und Steinkohlekraftwerke. Ähnlich äußerte sich auch die Energieexpertin Claudia Kemfert in der Tagesschau vom 14.11.2013.
[note „Jeder Arbeitsplatzverlust ist für die Betroffenen sehr schmerzlich. Egal in welcher Branche. Nur: in der öffentlichen Berichterstattung gibt es wohl zweierlei Maß. Die 80.000 Arbeitsplätze, die in der Solar-, Biogas- und Biokraftstoffbranche in den letzten Jahren verloren gegangen sind, fanden kaum den Weg in die Medien. 4.500 Jobverluste bei dem Klimaverschmutzer Nr. 1 – RWE – finden dagegen sofort den Weg in die bundesweiten Top-Nachrichten. Dabei werden Wind- und Solarstrom in einigen Kommentaren sogar als Jobkiller diffamiert, weil sie das Geschäft der Kohle- und Erdgasverstromung attackieren. Es sind jedoch die hochdotierten Manager der konventionellen Energiebranche, die diese Jobverluste zu verantworten haben. Allen voran Ex-RWE Chef Großmann. Er hat die Fehlinvestitionen in neue fossile Stromerzeugungstechnologien angeordnet, also in Kraftwerke, die nach der Einweihung still stehen, und hat dafür noch Millionen als Gehalt einkassiert. (Franz-Josef Fell)]
RWE verkaufte Anteile an britischen Windparks und kündigte Investition in erneuerbare Energien an
RWE hat sich von Anteilen an zwei Windparks in Großbritannien getrennt: Jeweils 49 Prozent an den Windparks Lindhurst und Middlemoor mit einer Erzeugungskapazität von zusammen 63 MW seien an die Fondsgesellschaft Greencoat UK Wind verkauft worden, teilte das Essener Unternehmen am 11.11.2013 mit. RWE bleibt Mehrheitseigentümer und ist weiterhin für Betrieb und Wartung zuständig. Den Kaufpreis bezifferte eine RWE-Sprecherin auf insgesamt 84 Mio. Euro. RWE will das Geld in erneuerbare Energien investieren.
->Quelle(n): n-tv.de/RWE-streicht; n-tv.de/RWE-verkauft