Weltweit sechsmal mehr Kohle für Fossile als für Erneuerbare
Mit freundlicher Genehmigung von Matthias Ruchser
Die Subventionen für fossile Energien sind weltweit auf 523 Milliarden US-Dollar gestiegen. Das ist sechsmal mehr als die weltweiten Unterstützungen für Erneuerbare Energien.
Wie jedes Jahr veröffentlichten die vier deutschen Übertragungs-Netzbetreiber Mitte Oktober die Prognose für die Umlage, welche die Stromverbraucher nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) fürs nächste Jahr bezahlen müssen. Da diese von bisher 5,277 Cent auf 6,24 Cent pro Kilowattstunde steigen soll, war der Aufschrei in diesem Jahr groß. Eon-Chef Teyssen verlangt, „dass Betreiber von Erneuerbaren sich endlich verhalten müssen wie verantwortungsbewusste Marktteilnehmer“. RWE-Chef Terium warnt gar davor, dass in Deutschland das Licht ausgeht, „wenn die Politik jetzt kein Strommarktmodell für die Zukunft entwickelt“. Gleichzeitig fordern die Chefs der beiden größten deutschen Energieversorger eine Preisgarantie dafür, dass sie ihre fossilen Kraftwerkskapazitäten vorhalten. Also genau das, was sie bei den Erneuerbaren abgeschafft sehen wollen. Wer so argumentiert, muss die Gesamtheit der Energiesubventionen betrachten. Doch dies ist nicht im Interesse der Befürworter der traditionellen Energien, zu denen auch EU-Energiekommissar Oettinger zählt.
Der G20-Beschluss von 2009 wird ignoriert
Kurz vor Bekanntgabe der neuen EEG-Umlage wurde bekannt, dass Oettinger einen Bericht aus seiner eigenen Generaldirektion hat ändern lassen, damit die Höhe der staatlichen Energiesubventionen nicht öffentlich wird. Denn es passte nicht in das Konzept des Erneuerbare-Energien-Kritikers Oettinger, dass die 27 Länder der Europäischen Union im Jahr 2011 35 Milliarden Euro für Kernenergie sowie 26 Milliarden für fossile Kraftwerke ausgegeben haben. Dem gegenüber stehen 30 Milliarden für die Unterstützung der erneuerbaren Energien. Hinzu kommen weitere Milliarden an indirekten Kosten für die Energieerzeugung aus Kohle und Gas, die nur in einer Fußnote vermerkt waren.
Folgt: Fossile Energiesubventionen auf Rekordumfang gestiegen: 523 Mrd. US$