Lösungen von morgen mit visionärem Charakter: Wasserstoff unter der Erde speichern
Dabei haben die Lösungen von morgen mitunter noch visionären Charakter, wie zum Beispiel Pumpspeicherkraftwerke auf dem Meeresboden, an deren Entwicklung das Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik beteiligt ist. „Viel näher an der breiten Anwendung sind wir dagegen bei der Speicherung von Wasserstoff unter der Erde. Wir haben in Deutschland eine Kavernenspeicherkapazität von rund 20 Milliarden Kubikmetern. Mit Wasserstoff gefüllt ließe sich daraus bei einer Rückverstromung mit 60 Prozent Wirkungsgrad über GuD-Kraftwerke oder Brennstoffzelle ganz Deutschland drei Wochen lang mit Strom versorgen“, rechnet Prof. Dr. Dirk Uwe Sauer von der RWTH Aachen vor.
Die Zeiten, in denen das Problem der Speicherung von Energie aus fluktuierenden (erneuerbaren) Quellen vor allem ein abstraktes Thema der wissenschaftlichen Forschung war, sind längst passé. Seit die Einspeisevergütung für Strom aus der heimischen Photovoltaik-Anlage geringer ausfällt, nimmt die Attraktivität des Eigenverbrauchs zu. Weltweit könnte die Kapazität für den Eigenverbrauch nach einer McKinsey-Studie bis 2020 auf mehr als 350 GWp steigen, für Deutschland rechnen Experten mit einem Eigenverbrauchspotenzial von rund 100 GWp pro Jahr an installierter PV-Kapazität. „Wir erleben gerade die Transformation des deutschen PV-Marktes. Eine veränderte Förderkulisse und Fortschritte bei der Entwicklungen der Batterietechnologie sorgt dafür, dass sich der Verbrauch des selbst erzeugten Stroms zunehmend wirtschaftlich darstellen lässt“, erklärt Dr. Stefan Rabe, Leiter dezentrale Energieerzeugung und Energienetze/-speicher bei der EnergieAgentur.NRW.
Aktuell sind Pumpspeicherkraftwerke die einzige kommerziell verfügbare Großtechnologie. Aufgrund der derzeitigen energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind in Deutschland aber keine Investitionen in weitere Pumpspeicher zu erwarten. Auch die geologischen Gegebenheiten setzen dem weiteren Ausbau Grenzen. Eine Vielzahl von zentralen, netzgestützten Speichertechnologien werden gegenwärtig entwickelt (zum Beispiel Redox-Flow-Batterien) oder in Pilotanlagen getestet (zum Beispiel die so genannten Power-to-Gas-Verfahren, Einspeisung von Wasserstoff ins Erdgasnetz, adiabatische Druckluftspeicher). Rabe: „In Zukunft wird möglicherweise auch die Elektromobilität einen Beitrag zur Energiespeicherung leisten.“
Weitere Informationen zur Konferenz und zum Programm finden sich im Internet unter www.e und
->Quelle: eurosolar.de; energiespeicherkonferenz.de; energieagentur.nrw.de