„Orientierung durch aktuelle Informationen und Netzwerk-Möglichkeiten“
Bereits zum 14. Mal fand im Berliner Hotel Hilton das Forum Solarpraxis statt – nach Aussage der Veranstalter „wichtigste europäische Konferenz zu nicht-technischen Themen der Solarenergie“. Karl-Heinz Remmers (CEO Solarpraxis AG) eröffnete die Veranstaltung vor 600 Teilnehmern mit einem Appell an die Politik und auch an die Hersteller in Deutschland. Letztere sollten durchhalten und die gesamte Solarbranche müsse Mut und Willen beweisen, um die derzeitige Konsolidierungsphase zu überstehen. Die Politik müsse die Systemtransformation hin zu den Erneuerbaren angehen. Die Veranstaltung bot Akteuren der Solarbranche durch aktuelle Informationen und Netzwerk-Möglichkeiten Orientierung, um auf dem hart umkämpften Solarmarkt wettbewerbsfähig zu bleiben.
Die Themen 2013: Energiemarktdesign der Zukunft, neue Geschäftsmodelle und Wachstumsmärkte
Neue Geschäftsmodelle und Vermarktungsstrategien wie Direktvermarktung, Eigenverbrauch und Energiespeicherung standen im Fokus der diesjährigen Veranstaltung. Zudem ging es verstärkt um die Bereiche Strommarktdesign und Versorgungssicherheit sowie die Kombinationsmöglichkeiten von Photovoltaik mit anderen erneuerbaren Energien. Branchenexperten informierten außerdem an Ländertischen zur Geschäftsentwicklung in Wachstumsmärkten der Solarenergie wie Türkei, Brasilien, Japan und China.
Mit einem neuen Konzept bot die Konferenz mehr Raum für die Beantwortung individueller Fragen und intensiven Austausch zwischen Referenten und Teilnehmern. So fanden am ersten Veranstaltungstag im Plenum ganztägig Diskussionsrunden zu aktuellen Fragen wie Kapazitätsmärkten, EEG-Novelle und Netzausbau/Netzsteuerung statt. Die wurden durch Workshops u. a. zu den Themen Energiespeicherung, Stadtwerke und Photovoltaik, Solarthermie und Off-Grid ergänzt. Diese Workshops konnten auch einzeln gebucht werden.
An Thementischen wurde in der verlängerten Mittagspause am ersten Konferenztag vertiefend diskutiert. Alle Forums-Teilnehmer konnten sich zudem um einen Platz bei einem Business-Speed-Dating bewerben, das am Donnerstag vor dem Abendessen stattfandt. Eine weitere Möglichkeit zum Auf- und Ausbau der Geschäftskontakte bot das Business-Matchmaking, an dem alle Gäste des Forums Solarpraxis schon im Vorfeld teilnehmen konnten.
Folgt: Hintergrund
Hintergrund
Sowohl der nationale als auch der internationale Solarmarkt sind zurzeit stark vom Wandel und der Konsolidierung der Branche gekennzeichnet. Die Solarindustrie durchlebt den kritischen Übergang in die nächste Marktperiode, der mit großen Veränderungen der gesamten Wertschöpfungskette einhergeht. Zwar wächst die jährliche installierte Leistung und immer mehr Länder rufen Programme zur Solarförderung ins Leben, jedoch sinken gleichzeitig Preise und Vergütungen, in einigen Ländern werden sogar rückwirkende Steuern und Abgaben diskutiert oder eingeführt. Handelsstreitigkeiten tragen zur weiteren Verunsicherung der Branche bei.
Von Unternehmen, die am Markt bestehen bleiben wollen, ist deshalb eine schnelle Anpassung an die sich wechselhaften Marktbedingungen gefordert. Auch wenn der europäische Markt nach wie vor eine große Rolle spielen wird, wird der Großteil der neuen PV-Kapazitäten in Zukunft außerhalb Europas installiert werden – mit China, den USA, Japan und Indien an der Spitze.
Beim Markteintritt in neue Wachstumsmärkte sind aktuelle Informationen über rechtliche und politische Rahmenbedingungen im jeweiligen Land, über Genehmigungsverfahren, Flächensicherung, Projektfinanzierung sowie Beschaffung und Veräußerung von Eigentumsrechten für Projekte und fertige Solarparks entscheidend. Der Preisverfall in der Photovoltaik und steigende Strompreise tragen dazu bei, Solarenergie auch jenseits von Einspeisevergütungen in vielen Ländern wettbewerbsfähig zu machen. Bereits heute ist in Deutschland der auf dem eigenen Hausdach produzierte Solarstrom günstiger als die meisten Haushaltsstromtarife der Energieversorger.
Durch den Einsatz von Energiespeichern kann der Eigenverbrauchsanteil zudem deutlich erhöht werden. Zusammen mit der neuen Speicherförderung werden so Photovoltaik-Stromspeicher für den Eigenverbrauch für immer mehr Haushalte attraktiv und eröffnen neue Geschäftschancen für die Solarbranche. Gleichzeitig bieten Energiespeicher neue Möglichkeiten zur Integration der Erneuerbaren in das Netz – ein wichtiger Baustein zur anstehenden Transformation des bestehenden Energieversorgungssystems, in dem der Umfang regenerativer Energien stetig steigt.
->Quelle: solarpraxis.de1; solarpraxis.de2; solarpraxis.de3; pv-magazine.de