Klimaschutz-Index von German Watch: Emissionen steigen weiter – aber Hoffnungsschimmer

Index soll Weckruf werden

„Die Anstrengungen sämtlicher Länder sind ungenügend, um die weltweite Erwärmung auf zwei Grad zu begrenzen. Dieser Index sollte zum Weckruf für alle Regierungen werden, ihre Bemühungen zur Emissionsreduzierung zu verstärken“, sagt Wendel Trio, Direktor von CAN-Europe. Auch wenn einige EU-Staaten in diesem Index oben stehen, müssten die EU und ihre Mitglieder ihre 2020-Ziele erhöhen und eine ambitionierte Emissionsminderungs-Strategie für die Zeit nach 2020 erarbeiten. „Das würde helfen, den Klimaschutz weltweit voranzutreiben – trotz der gegenteiligen Politik in Australien, Kanada  und Japan“, ergänzt Trio.

China: Allmähliche Entkopplung des CO2-Ausstoßes vom Wirtschaftswachstum

Die beiden weltweit größten Emittenten – China und USA – platzierten sich im unteren Mittelfeld. Dabei verbesserte sich China auf Platz 46. „Jüngste Daten zeigen einen langsameren Anstieg der chinesischen Emissionen und eine Entkopplung des CO2-Ausstoßes vom Wirtschaftswachstum“, erläutert Jan Burck von Germanwatch. Sowohl massive Investitionen in Erneuerbare Energien als auch Kritik an der Kohleverstromung aus der chinesischen Führung nähren die Hoffnung auf eine weitere Verlangsamung des CO2-Emissionsanstiegs. Auch in den USA (Rang 43) ist eine aktivere Politik zur Einschränkung der Kohleverstromung zu beobachten. Mitte nächsten Jahres sollen strengere Grenzwerte für Emissionen aus älteren Kohlekraftwerken in Kraft treten.

Der Klimaschutz-Index will für Transparenz in der internationalen Klimapolitik sorgen. Auf der Basis standardisierter Kriterien bewertet und vergleicht der Index den Klimaschutz in 58 Staaten, die zusammen für mehr als 90 Prozent der energiebedingten CO2-Emissionen weltweit verantwortlich sind. (Mehr zur Methode finden Sie im Klimaschutz-Index 2014 unter „Background and Methodology“).

Vergleich der 58 Staaten mit dem größten CO2-Ausstoß

Der Klimaschutz-Index ist ein Instrument, das mehr Transparenz in die internationale Klimapolitik bringen soll. Ziel ist es einerseits, den politischen und zivilgesellschaftlichen Druck auf diejenigen Länder zu erhöhen, die bisher noch keine ehrgeizigen Maßnahmen zum Klimaschutz ergriffen haben, und  andererseits Länder mit vorbildlichen Politikmaßnahmen herauszustellen. Anhand einheitlicher Kriterien vergleicht und bewertet der KSI die Klimaschutzleistungen von 58 Staaten, die zusammen für mehr als 90 Prozent des globalen energiebedingten CO2-Ausstoßes verantwortlich sind. 80 Prozent der Bewertungen basieren auf den objektiven Kriterien Emissionstrend und Emissionsniveau. 20 Prozent der Analyse beruhen auf den Einschätzungen von über 200 befragten Experten zur nationalen und internationalen Klimapolitik ihrer jeweiligen Länder.
->Quelle: germanwatch.org; germanwatch.org/pressemeldung