2012 weltweit 400 Mrd. € für Atom, Kohle, Öl und Gas
Dagegen nur 75 Mrd. für Erneuerbare
Die Zahlen sind zwar nicht brandneu, aber immer wieder beeindruckend: Fossile Energien wurden 2012 mit 544 Milliarden Dollar (400 Mrd. Euro) gefördert – erneuerbare Energien dagegen nur mit 101 Mrd. (75 Mrd. Euro). Das ist eines der Hauptergebnisse des World Energy Outlook 2013, der von IEA-Chef-Ökonom Fatih Birol am 27.11.2013 in Berlin vorgestellt wurde. Umweltorganisationen üben Kritik.
Kerber (BDI): Energiewende nicht „l’art pour l’art“
BDI-Hauptgeschäftsführer Markus Kerber betonte zu Beginn, man habe es mit einem ganzen Strauß von Energiewenden zu tun: die Entwicklungsländer wollten von null Energie auf einen vertretbaren Stand kommen, Deutschland woll ein hochentwickeltes Energiesystem auf Erneuerbare umstellen. Die Energiewende gelinge nicht, wenn man sie „l’art pour l’art“ betreibe, sondern müsse ein sich lohnender Business Case werden. Er wies auf den Energiewende-Navigator des BDI hin. Entscheidend sei der relative Strompreis, z. B. durch Fracking in den USA. Europ stehe vor einer Wettbewerbveränderung, das Urteil der IEA schockier, dass 2035 der Weltmarktanteil Euopas an energieintensiven Exporten um 30% zurück gehen könne.
Kritik an Almunia – „vom Oberharz an den Äquator“
Kerber übte heftige Kritik an EU-Wettbewerbskommissar Almunia, der die Ausnahmemöglichkeiten nach dem EEG einschränken wolle. Es sei ihm nicht klar, wie das in die EU-Politik passe. Die Leitlinien aus der EU-Generaldirektion Wettbwerb führten zu Wettbeerbesverzerrungen. Dabei müssten wir endlich von der Binnenbetrachtung zu einer expoirtorientierten Betrachtung kommen – „vom Oberharz an den Äquator – dort wohnten viele Leute“.
Bei der Betrachtung des Koalitions-Vertrages frage er, Kelber, sich, wo der „ordnungspolitische Kompass dieser Koalition bleibt. Wo bleibt die Zukunftsfähigkeit?“ Er sehe nur kleine Reparaturen, keine Rede von der schnelleren Markt-Integration der erneuerbaren Energien, der Einspeisevorgang sei „nach wie vor das Credo“; die Direktvermarktung lasse auf sich warten. „Die Besondere Ausnahmeregelung an Effizienzziele zu koppeln, sei „völlig unsinnig, eine Schreibtischidee, hat nichts mut unternehmerischer Praxis zu tun“. Nur mit Anreizen komme man zu etwas, nicht mit Vorschriften. Die Energiewende sei ein mutiges innovatives Unterfangen, „aber nicht gefahrlos, denn Industrieländer leben von und mit Energie“.
Folgt: Birol: Rollentausch