Solarpionier und Gründer des Fraunhofer ISE feiert Geburtstag
„Es war ein spannender Weg bis hierher; manchmal bin ich selbst überrascht, wie weit wir mit der Solarenergie heute schon sind – und ich bin froh, dass ich lange genug lebe, um mich an den Früchten meiner Arbeit erfreuen zu können“ – dieses Zitat von Prof. Dr. Adolf Goetzberger anlässlich der Ehrung zum Europäischen Erfinder vor vier Jahren hat heute mehr denn je Gültigkeit, so eine Pressemitteilung. Am 29.11.2013 feierte der Gründer des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (Fraunhofer ISE) mit seiner Familie, mit Institutsmitarbeitern und Weggefährten den 85. Geburtstag.
Auch wenn die europäische Photovoltaikindustrie gegenwärtig eine Krise erlebe, so habe die Nutzung der Solarenergie doch „international volle Fahrt aufgenommen“. Zu dieser Entwicklung habe Adolf Goetzberger Entscheidendes beigetragen: „Solarenergie als überzeugende Alternative zu fossilen Brennstoffen, für diese Vision begann er Ende der siebziger Jahre unermüdlich zu arbeiten.“ 1981 gründete er unter schwierigen Bedingungen das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg, das heute mit 1300 Mitarbeitenden größte europäische Solarforschungsinstitut.
„Adolf Goetzberger kann auf eine großartige Lebensleistung zurückblicken“, so sein Nachfolger Eicke Weber, heutiger Leiter des Fraunhofer ISE. „Weit vorausblickend hat er sich um die Sonnenenergie als elementaren Baustein für eine nachhaltige Energieversorgung verdient gemacht, lange bevor eine Energiewende politisch diskutiert wurde.“
Der Halbleitertechnologie und den elektronischen Bauelementen widmete Adolf Goetzberger die ersten 25 Jahre seines Berufslebens. In der Pionierphase der Mikroelektronik arbeitete er bei den ersten Adressen der US-Forschung: fünf Jahre zusammen mit dem Nobelpreisträger und Miterfinder des Transistors William Shockley in Palo Alto, Kalifornien und fünf Jahre in den Bell Laboratories in Murray Hill, New Jersey.
1968 holte ihn dann die Fraunhofer-Gesellschaft nach Deutschland zurück. Bis zur Gründung des Fraunhofer ISE leitete Adolf Goetzberger das Fraunhofer-Instiutut für Angewandte Festkörperphysik IAF in Freiburg. 1971 ernannte ihn die Universität zum Honorarprofessor in der Fakultät für Physik. Während seiner aktiven Tätigkeit hat er zahlreiche Diplomanden und Doktoranden betreut. Als Prof. Goetzberger 1993 aus Altersgründen aus der Institutsleitung des Fraunhofer ISE ausschied, war das ISE von anfänglich knapp 20 Mitarbeitern zum weltweit zweitgrößten Solarforschungsinstitut – nach dem National Renewable Energy Laboratory in den USA – gewachsen.
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