Journalisten und Energiewende: Verbraucher werden als Verlierer gesehen

Bürgerinitiativen sympathisch gesehen

Deutsche Journalisten stehen der Energiewende, vor allem der für die Umsetzung benötigten Technik, ausgesprochen skeptisch gegenüber und sehen vor allem die Verbraucher und das Handwerk als Verlierer. Das ist ein Ergebnis der Studie einer Duisburger Soziologiestudentin, die eine Online-Befragung unter rund 6.000 Journalisten durchführte. Die Ergebnisse der Umfrage zeigen eine ähnliche Tendenz wie der gerade veröffentliche GPRA-Vertrauensindex (Gesellschaft führender PR-Agenturen Deutschlands). Diese für die Gesamtbevölkerung repräsentative Umfrage hat ergeben, dass immer weniger Verbraucher an die Energiewende glauben.

Seit dem Unfall im Atomkraftwerk Fukushima haben viele Bedenken bezüglich der Kernenergie. Im Jahr 2011 entschied sich die Bundesregierung daher für den Atomausstieg: Bis Ende 2022 soll der letzte Meiler vom Netz gehen und Strom vermehrt aus erneuerbaren Energiequellen kommen. Zu diesem Thema hat die Soziologiestudentin Quinta Quindillan Frances im September 2013 während eines  Praktikums bei ECCO Düsseldorf 534 Pressevertreter online befragt.

Bürgerinitiativen werden sympathisch gesehen

Eine Bürgerinitiative, die sich gegen eine Hochspannungsleitung oder eine Konverteranlage wehre, so die Einleitung, könne sich der Sympathie der Medien nahezu sicher sein. Andererseits müssten sich in diesen Bereichen aktive Unternehmen auf Gegenwind aus den Medien einstellen. „Information als Gegenmittel scheint hier auch nicht zu wirken, denn selbst Journalisten, die sich regelmäßig mit dem Themenkomplex befassen, zeigen keine höhere Akzeptanz.“

Während sich Journalisten – wie gewohnt – für „gut informiert“ über die Energiewende halten, sehen sie bei 91 Prozent der Bevölkerung diesbezüglich Nachholbedarf. Die Umfrage zeigt auch, dass die Mehrheit der Deutschen die Energiewende für richtig hält, aber der Meinung ist, sie sei schlecht organisiert.

Desertec: Nur wenige glauben noch an Umsetzung

Die Desertec-Idee, in Wüstengebieten erneuerbare Energie zu erzeugen, mit denen neben der eigenen auch ein Teil des europäischen Energiebedarfs gedeckt werden kann, halten nur noch wenige für realistisch: An die Umsetzung dieser Projekte glauben nur wenige Journalisten. Gleichzeitig werden die positiven Aspekte der Desertec-Pläne durchaus gesehen, wie etwa die Zusammenarbeit zwischen Europa und Nordafrika, die entwicklungspolitischen Perspektiven, die Handelsbeziehungen/Verflechtungen und der Profit für Nordafrika. Vor allem stimmen 70,4 Prozent der befragten Journalisten der Feststellung zu, dass neue entwicklungspolitische Perspektiven entstehen würden. Negativ werden die hohen Investitionen und die Abhängigkeit von Krisenländern gesehen.

ECCO ist als eines der führenden unabhängigen PR-Agenturnetze der Welt, mit 35 inhabergeführten Agenturen in 40 Ländern vertreten.
->Quelle(n): ecco-network.de/Studie.PDF; ecco-network.de; gpra.de