Projekt Kombikraftwerk erfolgreich beendet

Sicherer Stromnetzbetrieb mit 100% Erneuerbaren Energien möglich

Das dreijährige Forschungsprojekt Kombikraftwerk 2 ist beendet. Die Berechnungen belegten, dass ein ausschließlich mit regenerativem Strom gespeistes deutschlandweites Netz stabil betrieben werden kann. Die Partner zeigten zudem, dass Solar-, Wind- und Biogaskraftwerke bereits heute einen Beitrag zur Systemstabilität leisten können, wenn sie zu einem intelligent gesteuerten Kombikraftwerk zusammengeschaltet sind.

Fossile 2050 überflüssig?

Schon vor einigen Jahren wurde mit dem ersten Kombikraftwerks-Projekt gezeigt, dass die Erneuerbaren Energien den Strombedarf Deutschlands in einigen Jahrzehnten jederzeit vollständig decken können. Die Ergebnisse des Folgeprojekts Kombikraftwerk 2 zeigten nun, dass auch die Netzstabilität in einer vollständig erneuerbaren Stromversorgung sichergestellt werden kann. Das könnte etwa Mitte des Jahrhunderts den Einsatz konventioneller Energieträger überflüssig machen, wenn das System technisch und regulatorisch entsprechend weiterentwickelt wird.

Kombikraftwerk demonstriert live Bereitstellung von Regelenergie

Ende Oktober 2013 demonstrierten die Projektpartner des Forschungsvorhabens Kombikraftwerk 2 in Berlin erste Ergebnisse ihrer dreijährigen Arbeit der Öffentlichkeit. Ein live übertragener Feldtest, bei dem mehrere Windparks, Biogas- und Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von über 80 MW zu einem Kombikraftwerk zusammengeschlossen wurden, demonstrierte, wie ein Verbund aus Erneuerbare-Energien-Anlagen schon heute Regelleistung bereitstellen und so einen wichtigen Beitrag zur Stabilität der Stromversorgung liefern können.

Netzstabilität gewährleistet

Auf Grundlage eines eigens entwickelten, räumlich hochaufgelösten Zukunftsszenarios haben die Forschungspartner aus Wissenschaft und Industrie zudem gezeigt, dass die Netzstabilität in einem angepassten Stromversorgungssystem mit 100% erneuerbaren Energiequellen gewährleistet werden kann. „Wenn in Zukunft Erneuerbare Energien in Kombikraftwerken verknüpft und gesteuert werden, können sie zusammen mit Speichern jederzeit den Bedarf decken und für eine stabile Frequenz und Spannung im Netz sorgen“ stellt Dr. Kurt Rohrig, stellvertretender Institutsleiter am Fraunhofer IWES als wichtigstes Ergebnis des Projektes Kombikraftwerk 2 heraus.

Im aktuellen Kombikraftwerk 2 wurden reale Erneuerbare-Energien- Anlagen zentral von einer Leitwarte aus gesteuert. Durch ständige Online-Leistungsmessungen und eine exakte Wetterprognose konnten die zu erwartenden Leistungen sehr genau abgeschätzt und so noch entsprechende Reserven für die Bereitstellung von Regelenergie beim Fahrplan einkalkuliert werden.

Die Partner beim Kombikraftwerk: CUBE Engineering GmbH, Enercon GmbH, Deutscher Wetterdienst, ÖKOBiT GmbH, Siemens AG, SMA Solar Technology AG, SolarWorld AG, Agentur für erneuerbare Energien (Unterauftragnehmer), Institut für Elektrische Energieversorgung an der Universität Hannover (Unterauftragnehmer).
->Quelle: kombikraftwerk.de; iwes.fraunhofer.de; siemens.com;