CO2-Ausstoß von Europas Energieversorgern weiter gestiegen
BMW, Daimler und Volkswagen informieren am besten über CO2-Politik
Weil die Stromerzeugung aus Kohle erneut zugenommen hat, haben Europas Energieversorgungs-Unternehmen 2012 zusammen 732 Millionen Tonnen Kohlendioxid ausgestoßen, 0,6 Prozent mehr als 2011. Das belegt eine am 04.12.2013 in Paris veröffentlichte Studie der Unternehmensberatung PwC. Unter den ersten sieben sind RWE (mit einem Fünftel auf Platz eins), E.ON und Vattenfall.
Zugleich sei die erzeugte Strommenge um 1,6 Prozent, nämlich 34 TWh von 2.127 TWh auf 2.093 TWh gesunken. 2012 verursachte demzufolge die Megawattstunde (MWh) Strom 350 kg CO2, ein Anstieg von 7 kg im Vergleich zu 2011 (+2 %). Das Verhältnis zwischen CO2-Ausstoß und Megawattstunde verschlechterte sich damit erneut. Seit 2000 sei dieses Verhältnis fast stetig schlechter geworden, so PwC – abgesehen von einer vorübergehenden Besserung in den Jahren 2008 bis 2010.
Schwieriges wirtschaftliches Umfeld in Europa
Diese Verschlechterung erklärt die Studie durch das schwierige wirtschaftliche Umfeld in Europa. Die Renaissance der Kohleverstromung begründeten die Studienautoren mit günstigeren Rohstoffpreisen im Vergleich zu Erdgas (US-Shale-Gas), zu billigen CO2-Zertifikaten und dem deutschen Atomausstieg. Die PwC-Studie vergleicht die CO2-Emissionen der großen europäischen EVU und erstellt ein Ranking.
RWE größter Emittent
RWE bleibt in diesem Jahr der größte Emittent in Europa mit 159 Mio. t CO2, davon allein etwa 22 % der gesamten Emissionen der Erhebung und ca. 12% der EU-Emissionen. Unter den fünf größten Emittenten zum ersten Mal die ENEL -Gruppe mit einem Anstieg ihrer Emissionen um 2,7 Mio. t CO2. Sie verdrängt die EDF-Gruppe , die mittlerweile ihre Emissionen um 9% reduziert hat – aufgrund eines deutlichen Rückgang ihrer fossilen Aktivitäten in Italien.
Zwölf der 20 befragten Unternehmen haben ihren Kohlenstoff-Faktor (bis zu 47% für die EnBW) erhöht. Dieser Anstieg ist auf die Erhöhung der fossilen Stromerzeugung um 5,5 % zurückzuführen, und wird nur teilweise kompensiert durch die Verringerung des Anteils von Strom aus nicht erneuerbaren Quellen im Energiemix um – 3,5%.
Olivier Muller, Direktor Energie und Klima bei PwC : „Auch wenn wir viel über die Energiewende sprechen, sehen wir trotzdem, dass die Stromerzeuger zunehmend auf fossile Energien zurückgreifen, weil diese viel wettbewerbsfähiger im Kontext der Krise sind. Obwohl sich der Einsatz von erneuerbaren Energien in diesem Jahr erhöht hat, reicht er nicht aus,umd den europäischen Kohlenstoff -Faktor entscheidend zu reduzieren. “
Folgt: CDP Report 2013: Große CO2-Emittenten müssen noch mehr für Klimaschutz tun – BMW, Daimler und Volkswagen informieren vorbildlich