Industrielobby veröffentlicht Studie zur Strompreisentwicklung
Eine Tochter hat bei der Mutter eine Studie bestellt, deren Ergebnis die Empfängerin kaum überrascht haben dürfte. Die Tochter, die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM), wollte von der Mutter, dem von den deutschen Arbeitgeberverbänden finanzierten Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW), wissen, wie sich der Strompreis in den nächsten Jahren entwickeln wird.
EEG-Umlage „größter Stromkostentreiber“
Die Studie kommt zu dem (erwartbaren) Schluss, dass der Strompreis für die Industrie noch stärker steigen (um 19 Prozent) wird als für die privaten Haushalte (um 13 Prozent), wenn das EEG „nicht grundlegend erneuert wird“. Die EEG-Umlage, heißt es in einer Mitteilung der INSM, „ist und bleibt der größte Stromkostentreiber“. Die über diese Umlage „zu finanzierenden Subventionen für die Erneuerbaren Energien könnten im ungünstigsten Fall bis 2018 von heute rund 16,5 auf 31 Milliarden Euro steigen. Dies entspräche einem Anstieg der EEG-Kernumlage auf 8,1 Cent“, heißt es wörtlich in der Studie. Im günstigsten, bei einer Verlangsamung des Ausbaus der erneuerbaren Energien und sinkenden Produktionskosten, werde der „Subventionsbedarf“ durch das EEG um rund drei Milliarden Euro ansteigen – so die Studie.
Stromverbrauchern droht weiterer Kostenanstieg
Aus der Pressemitteilung der INSM: „Das IW Köln hat im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft die einzelnen Bestandteile des Strompreises untersucht und deren weitere Kostenentwicklung anhand von Szenarien geschätzt.’Die neue Bundesregierung hat eine große Aufgabe. Kleinteilige Änderungen an der Förderung reichen nicht aus, um die Energiewende effizient zu gestalte’“, so Studienleiter und Energieexperte des IW Köln, Dr. Hubertus Bardt. ‚Ein großer Wurf für mehr Wettbewerb ist nötig, um wettbewerbsfähige Strompreise zu sichern.‘
Die Studie des IW verdeutlicht: Die Umlage zur Finanzierung der Erneuerbaren Energien ist und bleibt der größte Stromkostentreiber. Die über die EEG-Umlage zu finanzierenden Subventionen für die Erneuerbaren Energien könnten im ungünstigsten Fall bis 2018 von heute rund 16,5 auf 31 Milliarden Euro steigen. Dies entspräche einem Anstieg der EEG-Kernumlage auf 8,1 Cent. Selbst im günstigsten Fall, bei dem angenommen wird, dass sich die Ausbaugeschwindigkeit der Erneuerbaren Energien verlangsamt und gleichzeitig die Kosten der Ökostromproduktion schnell sinken, stiege der Subventionsbedarf durch das EEG immer noch um rund 3 Milliarden Euro.“
Der Initiative „Neue neoliberale Marktwirtschaft“ (was ein ehrlicher Name wäre), geht es um die Bedrohung der Gewinne der großen EVU durch die erneuerbaren Energien, sagen Insider. Es scheint der „Initiative“ entgangen zu sein, dass der Anteil der Öko-Energien an der EEG-Umlage nur noch 13 Prozent ausmacht. Und dass die wahren Preistreiber die Milliardensubventionen für fossile Energien sind – laut IEA fünf mal so viel wie für die Öko-Energien. Und, dass eine Kilowattstunde Atomstrom bis zu 60 Euro (sic!) kosten würde, wären AKW versichert. Aber solche Fakten könnten stören, meint Solarify – und empfiehlt zur weiteren Information den gut recherchierten Artikel von Tina Ternus.
->Quelle(n): insm.de; iwkoeln.de;