Jetzt drei Beschleunigungsstrecken
Aufwändige Umbauarbeiten des großen Ringbeschleunigers am GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung GmbH in Darmstadt sind nach einem Jahr erfolgreich abgeschlossen worden. Wesentliche Neuerung war der Einbau einer neuen Beschleunigungsstrecke. Der Ringbeschleuniger SIS (Schwerionen-Synchrotron) besteht somit aus drei statt bisher zwei Beschleunigungsstrecken. Die Umbauarbeiten waren notwendig, damit der Ringbeschleuniger SIS die technischen Voraussetzungen erfüllt, um wie vorgesehen in Zukunft als Vorbeschleuniger für die Beschleunigeranlage FAIR eingesetzt zu werden. Auch in den kommenden Jahren werden weitere planmäßige Umbaumaßnahmen stattfinden. Die Beschleunigeranlage FAIR wird gerade in internationaler Zusammenarbeit gebaut und dann an die GSI-Beschleunigeranlagen angeschlossen.
50 tonnenschwere Magnete
Der Ringbeschleuniger SIS hat einen Umfang von 216 Metern. Rund 50 tonnenschwere Magnete halten die Teilchen auf der Bahn. In den nächsten Jahren werden zwei weitere Beschleunigungsstrecken eingebaut. Mit dann insgesamt fünf Beschleunigungsstrecken wird das SIS die Leistungsfähigkeit haben, um Elemente aller Art zu beschleunigen und in die FAIR-Beschleunigeranlage einzuschießen.
Hunderte neuer Isotope entdeckt
Von Astrophysik bis zur Krebstherapie konnten Forscher aus aller Welt mit dem Ringbeschleuniger seit der Inbetriebnahme im Jahr 1990 eine große Vielfalt an Forschung und Anwendungen durchführen. Herausragende Erfolge sind zum Beispiel die Entdeckung hunderter neuer Isotope, das heißt unterschiedlicher Sorten von bekannten Elementen.
Ein GSI-Forscher hält auf diesem Forschungsgebiet den Weltrekord, er hat von allen Forschern weltweit die meisten Isotope entdeckt. Weiterhin wurden mit dem Ringbeschleuniger SIS drei neue radioaktive Zerfallsarten entdeckt. Aus der biophysikalischen Forschung heraus wurde eine neue Krebstherapie entwickelt, mit der bei GSI 450 Patienten mit Hirntumoren mit großem Erfolg behandelt wurden. Inzwischen wird diese Therapie im Routinebetreib an einer von GSI eigens dafür gebauten Beschleunigeranlage am HIT in Heidelberg durchgeführt.
->Quelle: gsi.de1; gsi.de2; helmholtz.de