Neuer Rekord: Drei-Prozent-Ziel erreicht
Mit 53,8 Milliarden Euro haben die deutschen Unternehmen 2012 so viel Geld für interne Forschung und Entwicklung (FuE) ausgegeben wie nie zuvor. Das waren 5,3 Prozent mehr als im Vorjahr, heißt es in der aktuellen FuE-Erhebung des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft. Damit ist das im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung vereinbarte Ziel, drei Prozent des Bruttoinlandsproduktes für Forschung und Entwicklung aufzuwenden, erreicht. Zwei Drittel dieser Summe stammen aus der Wirtschaft, insbesondere der Industrie.
Quote von 1,97 auf 2,02 Prozent gestiegen
Die Quote der FuE-Aufwendungen der Wirtschaft als Anteil am Bruttoinlandsprodukt ist im Vergleich zum Vorjahr sogar deutlich von 1,97 auf 2,02 Prozent gestiegen. Zusammen mit den von 0,94 auf 0,96 Prozent ebenfalls gestiegenen staatlichen Aufwendungen beträgt die FuE-Quote nun insgesamt 2,98 Prozent. Das Forschungspersonal wurde um 2,9 Prozent auf insgesamt über 367.000 Vollzeitkräfte aufgestockt. Zusätzlich zur eigenen Forschung und Entwicklung haben die Unternehmen externe Forschungsaufträge in Höhe von 12,8 Milliarden Euro vergeben, etwa an Hochschulen oder Forschungseinrichtungen – ein Plus von 3,8 Prozent.
Keine steuerliche Förderung im Koalitionsvertrag
„Um den Forschungsstandort zu stärken und ihn für junge Forscher aus aller Welt attraktiv zu halten, braucht Deutschland neben der bewährten Projektförderung eine steuerliche Forschungsförderung für kleine und große Unternehmen, wie sie in den meisten OECD-Staaten längst üblich ist. Die Politik hat das mehrfach versprochen. Bedauerlicherweise wurde das Vorhaben aber nicht in den Koalitionsvertrag aufgenommen“, sagte Kurt Bock, Vorstandsvorsitzender der BASF SE und Vizepräsident des Stifterverbandes. Ebenso sollten die Kooperationsmöglichkeiten von Bund und Ländern erweitert werden.
Albert Rupprecht, forschungspolitischer Sprecher der Unions-Fraktion, versicherte in einer Erklärung, auch künftig alles dafür zu tun, die Drei-Prozent-Marke weiter zu halten: Der Bund werde „in den kommenden Jahren alles daran setzen, seinen Anteil dazu beizutragen, und zusätzlich Milliarden Euro einsetzen. Wenn wir das Ziel durch die Dynamik für Forschung und Innovation in der Wirtschaft am Ende sogar übertreffen können, werden wir unseren Platz unter den weltweit innovativsten Volkswirtschaften weiter festigen und so Wachstum und Arbeitsplätze von morgen sichern.“
Folgt: FuE-Aktivitäten vor allem in der Industrie