Forschungspolitik – Fraunhofer empfiehlt

Verbessern: Planungssicherheit für Forschung und Entwicklung

Die Fraunhofer-Gesellschaft erhält gemäß Fraunhofer-Modell im Vergleich zu den anderen Forschungsorganisationen die geringste Grundfinanzierung: nur ein Drittel  des Forschungsvolumens. Die restlichen zwei Drittel akquirieren die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler selbst – durch öffentliche Projekte sowie durch Forschung im Auftrag von Unternehmen. Aus einem Euro Grundfinanzierung machen die Fraunhofer-Forscher auf diese Weise drei Euro. Für den Standort Deutschland bringt das einen deutlichen Mehrwert.

Im Pakt für Forschung und Innnovation, den die Regierungschefs von Bund und Ländern 2005 beschlossen haben, verpflichteten sie sich, deutsche Forschungsorganisationen zu fördern und diesen so Planungssicherheit zu geben. Im Gegenzug haben Wissenschafts- und Forschungsorganisationen den Auftrag, Qualität, Effizienz und Leistungsfähigkeit ihrer jeweiligen Forschungs- und Entwicklungstätigkeit zu steigern. Der Pakt soll nun – so die Fraunhofer-Empfehlung – jährlich mindestens um fünf Prozent erhöht werden, denn die globale Konkurrenz um wissenschaftliche Erkenntnisse, Hightech-Ausstattungen und Top-Talente spitzt sich weiter zu. Auch soll die Förderung künftig leistungsbezogen erfolgen.

Etablieren: Nationale Leistungszentren

Wir möchten uns noch stärker als bisher dafür einsetzen, dass sich Wissenschaftsstandorte zu nationalen Leistungszentren entwickeln. Diese Zentren sind gekennzeichnet durch: internationale Ausstrahlung, klares thematisches Profil, exzellente Forschung und Lehre sowie die Integration wirtschaftlicher Aktivitäten in einer Region“, erklärt Prof. Neugebauer. In Freiburg entsteht nun ein erstes Leistungszentrum, dass sich als Europäisches Zentrum für Nachhaltigkeitsforschung etablieren soll. Die dortigen fünf Fraunhofer-Institute arbeiten gemeinsam mit der Universität und Wirtschaftspartnern an energie- und ressourcenschonendem Einsatz von Materialien, Systemlösungen zur nachhaltigen Versorgung und Speicherung von erneuerbaren und zuverlässigen Energien sowie µTechnologien für eine widerstandsfähige Infrastruktur. Neugebauer ergänzt: „Eine Besonderheit der Fraunhofer-Gesellschaft ist: Nahezu alle Institutsleitungen sind in Personalunion mit Lehrstühlen an Universitäten verbunden. Auf Basis dieser und vieler weiterer bestehenden Kooperationen haben wir uns das Ziel gesetzt, Standortkonzepte neuer Qualität zu entwickeln und gemeinsam umzusetzen, um für junge Nachwuchswissenschaftler, etablierte Spitzenforscher, innovative Unternehmensgründer sowie traditionsreiche Konzerne einen Anreiz zu schaffen, sich dort zu engagieren. Auch in Erlangen-Nürnberg und vielen weiteren Regionen sollen demnächst Leistungszentren starten.
->Quelle: fraunhofer.de; alle Empfehlungen (Broschüre)