Jury entscheidet über MPI-Entwürfe
von Deike Frey – mit freundlicher Genehmigung der WAZ
Die beteiligten Architekten-Teams mussten bis 08.01.2014 ihre Planungen für die Erweiterung des Max-Planck-Instituts für Chemische Energiekonversion abliefern. Das Gewinner-Modell wird ab Februar ausgestellt. Anschließend wird die Diskussion mit den Bürgern angestrebt.
Es wird spannend im Mülheimer Kahlenbergviertel: In Kürze steht die Entscheidung an, wie das Max-Planck-Institut für chemische Energiekonversion ausschauen wird – und damit, wie sich das beliebte Wohnviertel verändert. Acht Architekturbüros haben sich in den vergangenen Monaten Gedanken gemacht über die benötigten Neubauten des Instituts, das in beachtlichem Umfang wachsen wird: Die Mitarbeiterzahl soll langfristig von 200 auf 350 erweitert und eine vierte Abteilung eröffnet werden.
Am Dienstagnachmittag (08.01.2013) nun lief die Frist ab, innerhalb derer die Architekten ihre Entwürfe vorlegen konnten für den MPI-Campus im Bereich Ecke Stiftstraße-Höhenweg sowie für den – später zu bebauenden – gegenüberliegenden Bereich Ecke Stiftstraße-Kluse. Bis Ende Januar wird ein Preisgericht darüber befinden. „Die Jury setzt sich aus einer sach- und einer fachkundigen Gruppe zusammen“, erklärt Julia Mayrhofer von der Abteilung Unternehmenskommunikation. Zur ersten zählen Prof. Robert Schlögl, geschäftsführender Direktor des MPI für Energiekonversion, Prof. Ferdi Schüth, Direktor am benachbarten MPI für Kohlenforschung, OB Dagmar Mühlenfeld sowie eine Vertreterin des Landesfinanzministeriums.
Favorisierter Entwurf soll bald feststehen
In der zweiten Gruppe finden sich neben verschiedenen Architekten auch Vertreter der Max-Planck-Gesellschaft in München, der TU Darmstadt und des Bau- und Liegenschaftsbetriebes NRW.
Ende Januar soll feststehen, welchen Entwurf die Fachleute favorisieren. Dann kommen die Bürger ins Spiel. „Das Gewinner-Modell wird voraussichtlich ab Februar in Räumlichkeiten der Stadt ausgestellt“, kündigt Mayrhofer an. „Wir wollen die Bürger mitnehmen. Sie sollen verstehen, warum der Ausbau nötig ist, und sich damit identifizieren können – und vielleicht stolz darauf sein, so ein Institut in ihrer Stadt zu haben.“
Viele Freiräume für Kreativität
Die Architekten hatten übrigens weitestgehende Freiheit bei den Entwürfen, berichtet Willi Schlamann, Leiter des Technischen Dienstes am MPI für Energiekonversion. „Wir haben unglaublich viel offen gelassen, wollten ihrer Kreativität freien Lauf lassen.“ Einzig diese Vorgaben hatten die Experten zu erfüllen: Sie mussten Erfahrungen mit dem Bau solcher oder ähnlicher Institutsgebäude nachweisen. Und sie müssen Wert legen auf Nachhaltigkeit der zu errichtenden Bauten, neueste Energiestandards berücksichtigen.
Dass Nachhaltigkeit oberste Prämisse ist, liegt in der Natur der Dinge. Denn der Ausbau des MPI für Energiekonversion ist ja einem besonderen Thema geschuldet: dem Gelingen der Energiewende in unserem Land. Die Mitarbeiter betreiben Grundlagenforschung chemischer Prozesse, die bei der Umwandlung und Speicherung von Energie eine Schlüsselrolle spielen. Beim Thema Energiesparen möchte man folglich mit gutem Beispiel vorangehen. . .
Stiftung errichtet zwei Mehrfamilienhäuser
Das Gesicht des Kahlenbergviertels verändert sich schon jetzt: An der Lembkestraße lässt das Max-Planck-Institut für Kohlenforschung seit November 2013 zwei Mehrfamilienhäuser errichten, die angedacht sind als Mietwohnungen für Institutsangehörige, aber auch anderen Interessierten offen stehen sollen.
Laut Pressereferentin Sarah-Lena Gombert entstehen „14 hochwertige Wohnungen in der Größe von 85 bis 120 Quadratmetern“. Verantwortlich für die Pläne ist das Architekturbüro HPP aus Düsseldorf, das auch beim aktuell größten Projekt in Mülheim federführend am Ball ist: beim Bau der Hochschule an der Duisburger Straße.
„Alle Wohneinheiten“, so sagt Gombert, „werden zeitgemäß, behinderten- und seniorengerecht angelegt.“ Die Pläne sehen u.a. auffällig viele, große Fenster vor. „Und dadurch, dass die Häuser über ein Nahwärmenetz mit der Energiezentrale des MPI-Campus verbunden werden, können die Mieter besonders energieeffizient heizen.“ Bezugsfertig sind die Häuser voraussichtlich im Jahr 2015.
->Quelle: derwesten.de