Projekt fördert Klimaschutz, Energiewende und Wirtschaftsstandort NRW
Wenn die Partner erfolgreich sind, wird in etwa zehn Jahren CO2 ein wertvoller Rohstoff sein und das Klima deutlich weniger belasten. Hinzu kommt: Überschüssige erneuerbare Energie könnte dann direkt für die Herstellung industrieller Produkte eingesetzt werden. Dabei entsteht ein neues, branchenübergreifendes Netzwerk aus Stahlherstellung, Stromerzeugung und Chemieproduktion. Diese Industrien beschäftigen in Nordrhein-Westfalen fast 200.000 Menschen. [note Das Technologietransfer-Projekt untersucht, wie Prozessgase aus der Stahlerzeugung großtechnisch und möglichst wirtschaftlich in Ammoniak und Methanol umgewandelt werden können (Bild: Fotolia 6914219, zit. von chemietechnik.de)]
„Bayer MaterialScience hat bereits zeigen können, dass CO2 als neuer Baustein für die nachhaltige Herstellung von Kunststoffen in Frage kommt“, sagt Produktionsvorstand Dr. Tony van Osselaer. „Damit ist ein Anfang gemacht. Nun sollten Industrie, Wissenschaft und Politik das Momentum nutzen und die Verwendung von CO2 als chemischem Rohstoff auf breiter Basis vorantreiben.“ Prof. Rolf Hellinger, der in der Siemens Corporate Technology das Technologiefeld Power & Energy Technologies leitet, ergänzt: „Die im Rahmen der Zusammenarbeit entwickelten Umwandlungsprozesse für industrielle Abgase sind ein wichtiger Baustein für künftige, nachhaltige Energiesysteme.“
Chemische Abläufe und benötigte Technologien weitestgehend bekannt
Die Erfolgsaussichten für das Projekt sind gut, denn die grundlegenden chemischen Abläufe und die benötigten Technologien sind weitestgehend bekannt. Ziel des Projektes ist es, für die Anwendung wichtige Fragen zu klären, wie zum Beispiel Katalysatorstandzeiten, Aufreinigung der Gasströme, oder effiziente Prozessführung. Schon jetzt ist die Umwandlung von Prozessgasen aus der Hütte in Ammoniak als Vorprodukt für Düngemittel technisch machbar, aber noch nicht wirtschaftlich. Dabei würde auch ein Teil des in den Hüttengasen enthaltenen CO2 verwertet. Möglich wäre auch die Erzeugung von Methanol aus Hüttengas, ein Prozess bei dem die enthaltenen CO2-Anteile fast vollständig verwertet werden könnten.
Für den Einsatz Erneuerbarer Energien bei der chemischen Umwandlung werden Katalysatoren gebraucht, die starke Schwankungen im Prozess verkraften. Speziell in diesem Bereich besteht noch Forschungs- und Entwicklungsbedarf. Eine weitere Herausforderung: Will man das im Hüttengas enthaltene CO2 vollständig umwandeln, geht das nicht ohne größere Mengen an zusätzlichem Wasserstoff. Hier gilt es, neue wirtschaftliche Verfahren zur Herstellung von Wasserstoff zu entwickeln, die auch bei stark schwankender Energieversorgung funktionieren.
->Quelle: thyssenkrupp.com