Autobauer jammern wieder

Ab 2020 CO2-Auflagen für Kleinlaster in der EU

Nach den Pkw soll ab 2020 auch der CO2-Ausstoß von Kleinlastwagen EU-weit gedrosselt werden. In sechs Jahren (!) sollen die Emissionen leichter Nutzfahrzeuge bis zu 3,5 Tonnen auf 147 g/km (derzeit 203) sinken. Die EU-Abgeordneten stimmten am 14.01.2014 in Straßburg für einen entsprechenden Gesetzentwurf.

Im Februar wollen die EU-Abgeordneten auch strengere CO2-Grenzwerte für Pkw verabschieden, nachdem die Verhandlungen darüber monatelang vor allem von Deutschland blockiert worden waren. Ab 2021 sollen demnach 95 g/km [[CO2]] für alle europäischen Neu-Pkw gelten. Die Autobranche bekommt für die Umsetzung etwas mehr Zeit als ursprünglich geplant.

Verschärfung der Klimaziele bereitet Autobranche Sorgen

Habituell klagt die Autobranche: Es sei nicht lange her, da sei Bundeskanzlerin Angela Merkel von den deutschen Autoherstellern gefeiert worden, so Wallstreet-Online. Denn in den Verhandlungen über die Klimaziele der EU habe sie sich vehement für die deutschen Autobauer eingesetzt und erreicht, dass das Flottenlimit von durchschnittlich 95 g/km CO2 erst ab 2021 wirksam wird. Doch nun drohe eine „Verschärfung der Klimaziele durch die Hintertür,“ zitiert Wallstreet-Online die WirtschaftsWoche.

Jetzt sei Hintergrund der Sorge die Einführung eines neuen Messzyklus, mit dem Spritverbrauch und CO2-Ausstoß ermittelt werden soll. Der bisherige namens NEFZ solle durch den neuen WTLPersetzt werden. Weil aber der inzwischen 17 Jahre alte NEFZ und technischen überholt sei, befürchteten Fachleute, dass jetzt bis 25 Prozent mehr ermittelt werde. Die Verbraucher könnten sich jedoch auf deutlich realistischere Verbrauchsangaben freuen.

Die Autohersteller dagegen befürchten, der 95-Gramm-Grenzwert werde künftig auf Basis der neuen WTLP-Vorgaben ermittelt: Der neue Zyklus dürfe nicht zu Wettbewerbsverzerrungen führen, forderte denn auch Ulrich Eichhorn, Geschäftsführer des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), in der WirtschaftsWoche. Stattdessen wolle die Autoindustrie eine zweistufige Einführung der neuen Norm erreichen: Die neuen, alltagsnäheren Verbrauchsangaben sollten zunächst nur als Grundlage zur Verbraucherinformation dienen, die (für die Vorgaben relevanten) CO2-Grenzwerte aber weiter auf Basis der alten Norm ermittelt werden.

Solarify meint: Die Autohersteller haben noch immer jede Veränderung bekämpft, die ihre Gewinne zu schmälern drohte – und das meist unter Hinweis auf Arbeitsplätze; immer aber haben sie die jeweiligen Hürden spielend gemeistert.
->Quelle: nachrichten.at; wallstreet-online.de