Abschied von 20-20-20?
Wenn es nach dem Willlen von EU-Kommissionschef José Manuel Barroso geht, soll es in der Europäischen Union zukünftig keine verbindlichen Ausbauziele für erneuerbare Energien mehr geben. Laut Süddeutscher Zeitung plant Barroso, die 20-20-20-Ziele, also die Verpflichtungen zur Steigerung des Ökostromanteils und der Steigerung der Energieeffizienz ab 2020 auslaufen zu lassen.
Nur noch Treibhausgas-Reduktion
Demnach soll es nur ein einziges verbindliches Klimaziel geben: Reduktion der Treibhausgase. Auch Energiekommissar Günther Oettinger habe die deutsche Forderung nach verbindlichen Ausbauzielen nicht unterstützt, so die Süddeutsche.
Die Bundesregierung „dürfte nicht zufrieden sein“, insinuiert die Süddeutsche. Denn die Bundesregierung habe am 09. 01.2014 per E-Mail an die deutschen Unterhändler in Brüssel klargestellt, „wie wichtig Deutschland ein verbindliches Erneuerbaren-Ziel“ sei. Nur dadurch könnten „notwendige Investitionssignale“ gegeben werden. Energiekommissar Oettinger habe die deutsche Forderung in den Verhandlungen dem Vernehmen nach allerdings nicht unterstützt. Er kämpfe „bei den Erneuerbaren für ein Ziel, das möglichst stringent ist“, so Oettinger.
Selbst Treibhausgas-Reduktion nicht sicher
Der Streit sei „so heikel, dass Barroso den Klima-Vorschlag inzwischen in der Chefetage schreiben“ lasse. Denn selbst das einzige Ziel, das sich die Europäische Union verbindlich setzen wolle, sei noch nicht sicher. Ursprünglich sei erwogen worden, den Ausstoß von Treibhausgas bis 2030 um 40 bis 45 Prozent zu senken, verglichen mit den Werten von 1990. Manche Länder wollen jetzt weniger.
[note Solarify gibt zu bedenken, ob nicht ein – rigoros gültiges und durchgesetztes – CO2-Reduktionsziel besser wäre, als mehr oder weniger lasch angegangene „20-20-20“. Warum nicht einen – absolut gültigen – CO2-Grenzwert für die Erzeugung zum Beispiel einer Kilowattstunde – zum Beispiel 300 g – einführen – und das mit degressiver Tendenz (allerdings unter gleichzeitigem Ausschluss der Atomkraft-Option)…?]
Quelle(n): sueddeutsche.de