Windenergie an Land: Zubau 2013 wie prognostiziert<div>Ungewissheit für 2014 und 2015 bleibt groß
Der deutsche Markt für Onshore-Windenergieanlagen wächst – so wie von Bundesverband WindEnergie e.V. (BWE) und VDMA Power Systems prognostiziert. Die von der Deutschen WindGuard im Auftrag von BWE und VDMA Power Systems ermittelten Zahlen der aktuellen Herstellerbefragung zeigen einen stabilen Aufwärtstrend: Von den 2.998 MW neu installierter Leistung an Land wurden knapp 60 Prozent in Mittel- und Süddeutschland errichtet.
Gerade im Binnenland kommt der Ausbau der Windenergie jetzt voran. Der Norden bleibt mit über 40 Prozent Stabilitätsanker der Onshore-Windenergie.
Schlechtes Investitonsklima in Deutschland
Thomas Herdan, Geschäftsführer VDMA Power Systems: „Der Zubau liegt 29 Prozent über dem Wert von 2012. Damit wird unsere Prognose zum Ausbau der Windenergie an Land von 2.900 MW aus dem Sommer 2013 fast punktgenau getroffen.“ Die positiven Zahlen dürften aber nicht über das schlechte Investitionsklima in Deutschland hinwegtäuschen. Die Beschränkung des Vertrauensschutzes auf Projekte mit Genehmigungsfrist zum 22. 01.2014 habe noch nicht genehmigte, aber für 2014 fest geplante Projekte gefährdet.
Eine Prognose für 2014 ist vor diesem Hintergrund schwierig. Je nach Ausgang der EEG Novelle rechnen BWE und VDMA Power Systems mit 2.500 bis 3.000 MW. Bei der Festlegung der Vergütungswerte muss insbesondere die in den letzten Jahren erfolgte technologische Weiterentwicklung von Schwachwindanlagen bei der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung im EEG berücksichtigt werden.
Heute bereits Projekte für 2017 bearbeitet
BWE-Präsidentin Sylvia Pilarsky-Grosch: „Angesichts langer Planungszeiträume wurden 2013 viele Projekte realisiert, die unter dem Eindruck der Atomkatastrophe in Fukushima begonnen und vor dem Hintergrund der Debatte zur Strompreisbremse beschleunigt wurden. Planungszeiten von 3 bis 5 Jahren bedingen, dass heute bereits Projekte für 2017 bearbeitet werden.“
Die ermittelten Abbauzahlen mit 416 Anlagen und 257,91 MW (durchschnittlich 620 kW) seien größer als erwartet. Dabei konnten aufgrund eines fehlenden Anlagenregisters gar nicht alle Projekte erfasst werden. Dies müsse ein angemessen breiter Ausbaukorridor für Onshore-Windenergie berücksichtigen. „Die Stärke des deutschen Marktes ist angesichts der Verunsicherung in Folge der Beschlüsse des Bundeskabinetts in Meseberg bedroht.“
Mit Blick auf die globalen Märkte für Onshore-und Offshore-Windenergie hofft Herdan, „dass der Weltmarkt für Windenergieanlagen nach einem noch nie da gewesenen Einbruch um knapp 15 Prozent in 2013 auf etwa 39.000 MW aufgrund von massiven Schwankungen des US-Marktes in diesem Jahr auf ein Rekordniveau von 45.000 MW anziehen wird. Die deutsche Windindustrie ist im internationalen Wettbewerb weiter sehr gut aufgestellt. Auch mit der Einführung eines Ausbaukorridors und der verpflichtenden Direktvermarktung kann sie Ihre Vorreiterrolle ausbauen.“ Voraussetzung dafür sei ein stabiler Heimmarkt. Das dürfe durch unzureichenden Vertrauensschutz im EEG nicht riskiert werden. Die Politik sei gefordert, Ausbaudellen und Markteinbrüche durch einen maßvollen Übergang bei der EEG-Novelle zu verhindern.
„Maßvoller Übergang bei der EEG-Novelle: keine starren Deckel oder drohende Abregelungen!“
Sylvia Pilarsky-Grosch: „Der Raum und die Wirtschaftlichkeit der kostengünstigen Windenergie an Land darf weder durch starre Deckel oder drohende Abregelungen noch durch willkürliche Abstandsregeln gefährdet werden. Zudem gilt es, administrative Hemmnisse etwa bei Hybridtürmen oder bei Radaranlagen zu beheben.“