Temperaturrückkopplung spielt größere Rolle für starke Klimaänderung als Eisschmelze
Das Klima ändert sich in der Arktis schneller als in anderen Regionen dieser Erde. Dieses Phänomen wird häufig mit dem Rückgang von Schnee und Eis erklärt, welcher zu einer stärkeren Erwärmung durch die Sonneneinstrahlung führt (positiver Eis-Albedo-Effekt).
In einer neuen Studie in Nature Geoscience zeigen die Wissenschaftler Felix Pithan und Dr. Thorsten Mauritsen aus der Abteilung „Atmosphäre im Erdsystem“ des Max-Planck-Instituts für Meteorologie, dass dieser Effekt nur zweitrangig ist. Stattdessen haben sie in Klimamodellrechnungen festgestellt, dass die Hauptursache für die hohe Klimasensitivität in der Arktis eine schwächere Temperaturrückkopplung ist.
Diese Rückkopplung wird durch zwei Prozesse bestimmt: durch die niedrigen Temperaturen, die in der Arktis vorherrschen und durch die mit der Höhe zunehmenden Temperaturen, die dafür sorgen, dass die Erwärmung nahe der Oberfläche bleibt. Daher erwärmt sich die Arktis bei einer durch z.B. steigende CO2-Konzentrationen verursachten globalen Erwärmung stärker als andere Regionen.
Originalveröffentlichung: Pithan, F. and T. Mauritsen, 2014: Arctic amplification dominated by temperature feedbacks in contemporary climate models. Nature Geoscience
->Quelle(n): nature.com; mpimet.mpg.de