BDEW interpretiert EEG-Zahlungsströme – Starkes Gefälle bestätigt sich
- Im Saldo verbleibt Überschuss von 1,2 Milliarden Euro aus EEG-Umlage bei bayerischen Anlagenbesitzern
- EEG muss grundlegend reformiert werden
Der Ausbau der Erneuerbaren Energien hat auch im vergangenen Jahr zu milliardenhohen Zahlungsströmen zwischen den Bundesländern geführt – teilt der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) auf Grund einer Erhebung mit. So hätten die bayerischen EEG-Anlagenbesitzer im Jahr 2012 zwar rund 3,5 Milliarden Euro aus der Erneuerbaren-Förderung bekommen, die bayerischen Stromkunden brachten über die EEG-Umlage aber nur 2,3 Mrd. auf. Im Saldo sei ein Überschuss von rund 1,2 Mrd. verblieben – 2011 seien es noch rund 950 Millionen Euro gewesen. Umgekehrt hätten die Anlagenbesitzer in Nordrhein-Westfalen weniger als 1,3 Mrd. EEG-Förderung erhalten, die dortigen Stromkunden zahlten aber über die EEG-Umlage mehr als 3,1 Mrd.. Unterm Strich zahlten die Stromkunden in NRW also 1,8 Mrd. zur Förderung regenerativer Energien in anderen Bundesländern. Damit hat sich nach Angaben des BDEW das starke Gefälle bei den EEG-Zahlungsströmen aus den vergangenen Jahren weiter verstärkt.
pv-magazine: „Bei den Zahlen lohnt allerdings ein Blick ins Kleingedruckte.“
Bei den Zahlungen der Bundesländer sei „keine Abgrenzung zu den Jahren 2012 und 2014 erfolgt“, so Petra Hannen in pv-magazine. Und weiter: „Der Saldo von erhaltener Förderung und gezahlter Umlage ergibt daher nicht Null. Die Zuflüsse entsprechen zwar den EEG-Auszahlungen des Jahres 2013. Die Zahlungen erhalten jedoch, so der BDEW in einer Anmerkung, ‚auch die Kosten der Nachholung für bereits geleistete Auszahlungen im Jahr 2012 sowie die Liquiditätsreserve‘.“ Zudem schlüssle der BDEW ebenfalls nicht die Unterschiede der Bundesländer in Bezug auf die Zahl der Umlagezahler und die für Erneuerbare-Energien-Anlagen zur Verfügung stehenden Flächen auf. Nordrhein-Westfalen beispielsweise habe 50 Prozent mehr Einwohner als Bayern und mehr Industrie, verfüge aber nur über die Hälfte der Fläche. „Und im Offshore-Bereich Nord- und Ostsee werden auf absehbare Zeit wohl keine Umlagezahlungen zu erwarten sein. Für einen tatsächlichen Finanzausgleich zwischen den Bundesländern sorgt das EEG ohnehin nicht: Die Berechnung der EEG-Umlage erfolgt bundesweit.“
->Quelle: pv-magazine.de; bdew.de