Schwarzelühr-Sutter bei Abschlusskonferenz des Projektes „30-Pilot-Netzwerke“:
Unternehmensnetzwerke bei Energieeffizienz besonders erfolgreich – Grüne drängen
Das Bundesumweltministerium unterstützt die Netzwerkbildung von Unternehmen, die ihre Potenziale zur effizienteren Energienutzung ausschöpfen möchten. „Energieeffizienz ist der Schlüssel für mehr Klimaschutz. Sie senkt die Energiekosten und steigert die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Das geht besonders schnell im Erfahrungsaustausch mit anderen Unternehmen“, sagte die Parlamentarische Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter im Rahmen der Abschlusskonferenz des Projektes „30-Pilot-Netzwerke„. Die an den „Lernenden Energieeffizienz-Netzwerken“ beteiligten Unternehmen reduzierten ihre Energiekosten doppelt so schnell im Vergleich zu anderen Industriebetrieben. „Wir wollen an diesem Erfolg anknüpfen und die Netzwerkbildung weiter vorantreiben“, so Schwarzelühr-Sutter. Derweil drängen die Grünen für eine klimaneutrale Wärmeversorgung auf höhere Förderung bei der Gebäudesanierung.
Hauff: „Worte sind schön, aber Hühner legen Eier“
Ex-Forschungsminister Volker Hauff kritisierte die Energiewende als „Stückwerk“ und rügte „verpasste Chancen“. Unbestritten gelte sie in der Bevölkerung als notwendig, Hauff nannte vier Gründe: die Bevölkerungsexplosion, der Klimawandel, endliche Ressourcen und das Kernenergie-Risiko. Die Energiewende müsse ein Gemeinschaftswerk werden, wie es die Ethik-Kommission(der Hauff angehört hatte) gefordert habe. Politiker müssten sich künftig eher als Prozess-Architekten verstehen, sonst bleibe „sie auf der Kriechspur“. Wir hätten „keinen Mangel an politischen Zielvorgaben – wir haben einen Mangel an Umsetzung“, und Hauff zitierte das afrikanische Sprichwort: „Worte sind schön, aber Hühner legen Eier“. Er forderte ein Nationales Energiewendforum. Eine der großen Führungsaufgaben sei es, jetzt der Energie-Effizienz erste Priorität zu geben.
Energiekosten sparen, CO2] verringern
Die 366 Unternehmen, die an dem Projekt teilgenommen haben, sparen durch ihre Teilnahme an den Energieeffizienz-Netzwerken im Durchschnitt jährlich jeweils 200.000 Euro Energiekosten und reduzieren ihre CO2-Emissionen um 1.000 Tonnen. Auf Basis eines einheitlichen Standards, des Netzwerk-Managementsystems mit dem Namen Lernende Energieeffizienz Netzwerke (LEEN), das von zertifizierten energietechnischen Beratern und Moderatoren betrieben wird, reduzieren sie ihre Energiekosten doppelt so schnell wie der Durchschnitt der Industrie.
Das Projekt „30 Pilot-Netzwerke“ wird im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums gefördert – so eine Mitteilung aus dem BMUB. Mit ihr initiiert und fördert das Bundesumweltministerium zahlreiche Projekte, die zur Senkung der Treibhausgasemissionen beitragen. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.
Grüne wollen der Regierung Beine machen
Die Bundesregierung soll für mehr Sparanstrengungen bei Heizkosten sorgen sowie die Energiewende im Gebäudebereich voranbringen. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen fordert in einem Antrag (18/575) „eine konsistente Strategie für die sozialverträgliche Sanierung des Gebäudebestandes und der Quartiere mit dem Ziel eines klimaneutralen Gebäudebestands bis 2050“. Entwickelt werden solle außerdem eine klimaneutrale Wärmeversorgung, heißt es in dem Antrag, der am D21.02.2014 im Bundestag beraten wird.
Förderprogramme zur Gebäudesanierung erhöhen!
Die Bundesregierung soll dazu die KfW-Förderprogramme zur Gebäudesanierung wieder in den Bundeshaushalt überführen und auf zwei Milliarden Euro jährlich erhöhen. Außerdem sollen ein neuer Energiesparfonds mit einem Volumen von drei Milliarden Euro jährlich aufgelegt, die Energieberatung verbessert und die Kommunen bei der energetischen Quartiersanierung unterstützt werden. Mit einer steuerlichen Förderung sollen zusätzliche Anreize zur energetischen Sanierung geschaffen werden. Gefordert werden eine Reihe weiterer Maßnahmen, unter anderem zur sozialpolitischen Flankierung und Sicherung der Bezahlbarkeit auch für einkommensschwache Haushalte.
Weiter heißt es in dem Antrag, die Sanierungsrate bestehender Wohngebäude in Deutschland sei mit weniger als einem Prozent viel zu niedrig und müsse auf drei Prozent erhöht werden. Rund 40 Prozent der Endenergie würden in Gebäuden verbraucht. Die Klimaziele könnten nur erreicht werden, wenn der Gebäudebestand klimaneutral werde.
->Quelle(n): bmub.bund.de; klimaschutz.de , 30pilot-netzwerke.de – Bilder und Vorträge der Konferenz: 30pilot-netzwerke.de