Onshore Wind: Großes Marktpotenzial – MENA-Länder planen 20 Gigawatt bis 2020
Die Desertec Industrial Initiative (Dii), internationale Allianz für Wüstenstrom (Eigenwerbung), sieht enormes Potenzial für Onshore-Windenergie im südlichen Mittelmeerraum, während sich der europäische Markt zunehmend konsolidiert. An sehr guten Standorten in Marokko, Algerien und Ägypten würden durchschnittliche Windgeschwindigkeiten von 8-10 m/s erreicht. Zudem gibt es viele geeignete Standorte in Marokko, Algerien, Libyen, Ägypten und Saudi-Arabien, die gut an die Netzinfrastruktur angeschlossen werden können – so eine Mitteilung der Dii GmbH.
Vielerorts koste Strom aus Windenergie 50 bis 70 EUR/MWh und sei damit konkurrenzfähig zu Mittel- und Grundlastkraftwerken. Die Region habe sich ehrgeizige Ziele für erneuerbare Energien gesteckt. Bis 2020 wollen folgende Länder 20 GW Onshore-Windanlagen installieren: Marokko (2 GW), Algerien (0,5 GW), Tunesien (0,6 GW), Libyen (1,5 GW), Ägypten (7,2 GW), Jordanien (1,2 GW), und Saudi-Arabien (5 GW).
2,7 GW Onshore-Wind bis 2015
Das Marktwachstum in MENA sei bereits sichtbar. Heute sind 1,4 GW in Betrieb, wovon 22 % im vergangenen Jahr installiert wurden. Derzeit seien 1,3 GW im Bau oder stünden kurz vor Baubeginn. Während gegenwärtig weniger als 1% des Energiebedarfs in der Region aus Onshore-Wind gedeckt würden, habe die Dii in ihrem jüngsten Bericht „Desert Power: Getting Started“, prognostiziert, dass Onshore-Wind im Jahr 2050 rund 50% des Energiebedarfs in der Region decken könnte.
Algerien-Studie: Windanlagen wettbewerbsfähig
Gemeinsam mit dem algerischen Energieversorger Sonelgaz hat die Dii das Windpotenzial in Algerien analysiert. Angesichts der sehr guten Windbedingungen und aufgrund der günstigen Finanzierungsmöglichkeiten, können Windkraftanlagen in Algerien Strom zu Kosten zwischen 6,5 € ct/kWh und 8,5€ ct/kWh produzieren. Berücksichtigt man die Übertragungskosten nach Italien mit einer Gleichstromübertragungsleitung, könnten Windstromexporte aus Algerien bis 9-10€ ct/kWh kosten. Damit könnte Strom aus algerischen Windanlagen in Italien im Jahr 2015 wettbewerbsfähig sein.
Marktentwicklung braucht Transparenz
Dennoch sind laut Dii „noch einige regulatorische Hürden zu überwinden“: Um eine nachhaltige Marktentwicklung zu beschleunigen, benötige der private Sektor klare Vorgaben. Wesentlich seien:
- garantierter Zugang zu Flächen,
- gesicherter Zugang zum Stromnetz,
- transparente Genehmigungsverfahren,
- verlässliche meteorologische Daten und der
- Zugang zu kreditwürdigen Kunden.
Vorrang sollten Förderregelungen für erneuerbare Energien und Stromabnahmeverträge haben. Ein wesentlicher Aspekt sei der langfristige Zugang zur Netzinfrastruktur. Die lokale Bevölkerung müsse in die Entwicklungen einbezogen werden und sollte davon profitieren. Genehmigungsverfahren sollten standardisiert werden. zuverlässige Windgeschwindigkeits- und Sonneneinstrahlungsdaten könnten die Rentabilität der Investments sicherstellen.
->Quelle: dii-eumena.com