In Solar-Industrie umstritten
In der Solarindustrie ist das Projekt allerdings umstritten, wie das pv-magazine berichtete. Sandra Enkhardt fragte dort, wie eine solche Gigawatt-Fertigung aufgebaut sein müsse, damit sie eine wirkliche Konkurrenz zu den großen asiatischen Herstellern auf dem Weltmarkt sein könne? Im Umkehrschluss könnte sie nämlich auch den in Europa noch verbliebenen Produzenten wichtige Marktanteile streitig machen, wendet die Autorin ein. In der xGW-Fabrik werde denn auch eher eine Initiative der Maschinenbauer gesehen, für die sie lohnenswert sein könnte. Die führenden chinesischen Hersteller verfügten indes bereits über Produktionskapazitäten von einem bis zwei Gigawatt. Andere wie Hanergy und Sunedison planten, ihre Produktionen massiv auszubauen.
Die Realisierung des Projekts beurteilten Experten laut pv-magazine sehr zurückhaltend. „Der Plan für die Gigawatt-Fabrik kommt von Leuten, die ich sehr schätze. Aber es sind nicht die Leute, die sich in einem Geschäft mit hohen Stückzahlen und niedrigen Margen bislang ausgezeichnet haben“, sagt Henning Wicht von IHS. Milan Nitzschke von Solarworld – dem bisher einzigen deutschen Hersteller mit Produktionskapazitäten von mehr als einem Gigawatt – ist ebenfalls sehr skeptisch: „Die Gigawatt-Fab ist eine Fata Morgana, die genausowenig Realität wird wie Desertec.“
Beim Verband der Deutschen Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA) versucht man, etwas mehr Optimismus zu verbreiten. Allerdings seien noch viele Fragen offen, sagt Florian Wessendorf, Geschäftsführer der VDMA Photovoltaik-Produktionsmittel. „Wer soll die Produkte kaufen, wer soll die Module vertreiben und vermarkten?“ Die Wissenschaftler sind dennoch optimistisch.
->Quelle: um.baden-wuerttemberg.de/Studie-XGW-Fabrik; pv-magazine.de