Gebäude-Effizienz wichtiger als Erneuerbare

Metastudie Wärmedämmstoffe – Produkte – Anwendungen – Innovationen

Die Verringerung von Wärmeverlusten durch Dämmung der Gebäudehülle hat höheren Stellenwert für Energieeffizienz und Klimaschutz als der verstärkte Einsatz erneuerbarer Energien. Das ist das Fazit der „Metastudie Wärmedämmstoffe“ des Forschungsinstituts für Wärmeschutz e.V. München (FIW), die enorme Energie-Einsparpotenziale der Wärmedämmung aufzeigt.

Laut Studie (vom Novermber 2013) strahlen Fassaden und Dächer deutscher Wohnhäuser jährlich fast 130 TWh Energie ab. 100 davon könnten allein durch Dämmung nach modernen Standards eingespart werden. Die deutschen Atomkraftwerke bräuchte man in diesem Fall schon heute nicht mehr, denn genau diese Leistung lieferten sie im vergangenen Jahr.

Das Thema Wärmedämmung wurde noch nie so kontrovers diskutiert wie heute. Dabei stehen vor allem die Maßnahmen im Gebäudebestand im Kreuzfeuer der medialen Aufmerksamkeit. Die Studie mit dem Titel „Technologien und Techniken zur Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden durch Wärmedämmstoffe. Metastudie Wärmedämmstoffe – Produkte – Anwendungen – Innovationen“ stellt erstmals in umfassender Form und produktneutral den Stand der Technik und aktuelle Innovationen in Bezug auf die eingesetzten Dämmstoffe, die Anwendungsbedingungen, die ökologischen und gesundheitlichen Aspekte und qualitätssichernden Maßnahmen sowie eine realistische und bauteilbezogene Abschätzung des Einsparpotenzials bei Sanierungsmaßnahmen im Bestand vor.

Ausgehend vom aktuellen Energieverbrauch in Deutschland entwickelten die Autoren das Thema „Wärmedämmung“ zunächst über die bauphysikalischen Grundlagen der Wärmeübertragung und die technologischen Parameter der aktuell am häufigsten eingesetzten Materialien bis hin zu den Entwicklungsfeldern und Problemlösungsstrategien von morgen. Dabei wurde deutlich, dass Dämmstoffe durch die Innovationen der letzten Jahre kontinuierlich weiterentwickelt wurden und inzwischen oft eine Wärmeleitfähigkeit nahe der physikalisch möglichen Untergrenze aufweisen. Die Herausforderungen liegen vor allem in der Substitution indizierter Inhaltsstoffe und einer Optimierung der Ökobilanz.

Das Thema der Nachhaltigkeit von Dämmstoffen wird anhand ausgewählter Beispiele für die drei Schutzziele (Ökologie, Ökonomie, soziokulturelle Aspekte) dargestellt. Dabei wird ausführlich die energetische Amortisation von Dämmstoffen und deren Abhängigkeit von den Materialcharakteristika diskutiert. Beispiele zur Bewertung von Dämmstoffen auf Basis von Ökobilanzdatensätzen, den Kostenstrukturen (Herstellung, Pflege, Entsorgung/Rückbau), der Nutzungsdauer und den gesundheitlichen und ökotoxikologischen Gefährdungspotenzialen durch Additive und Faserstäube helfen dabei, trotz der Komplexität der möglichen Wechselbeziehungen die relevanten Produkteigenschaften zu erkennen.
->Quelle: fiw-muenchen.de; die Studie