Auf lange Sicht geringe zusätzliche Kosten
„Wind- und Sonnenenergie (PV) sind unabdingbar, um den zukünftigen Energiebedarf zu decken und gleichzeitig den Stromsektor zu dekarboniseren“ – sagt die Internationale Energieagentur (IEA) in ihrem Bericht The Power of Transformation. Der Einsatz der beiden Technologien ist in den letzten Jahren rasch ausgeweitet worden – einer der wenigen Lichtblicke in einem ansonsten düsteren Bild der Fortschritte im Bereich sauberer Energien. IEA-Szenarien zeigen, dass sich dieser Trend über Jahrzehnte fortsetzen wird. Jedoch nährt die inhärente Schwankungsbreite von Wind- und Sonnenenergie Bedenken: Können Energie-Systeme bei gleichzeitigem hohen Anteil der volatilen erneuerbaren Energien zuverlässig und kostengünstig bleiben? Und wenn ja, wie?
Eine wegweisende Studie dazu veröffentlichte die Internationale Energie-Agentur am 26.02.2014. Die Studie setzt sich mit den Bedenken auseinander und bekräftigt, dass die Integration hoher Anteile – d. h. 30 % der jährlichen Stromerzeugung – von Wind- und PV-Strom in das Energiesystem auf lange Sicht zu geringen zusätzliche Kosten führt. Jedoch hängen die Kosten davon ab, wie flexibel das System aktuell ist und welche Strategie zur Entwicklung von Flexibilität des Systems auf lange Sicht angewandt wird. Dieser Übergang wird für einige Länder oder Energiesysteme schwieriger sein als für andere, heißt es in der Studie. Die Integration großer Erneuerbaren-Anteile erfordere allerdings stets einen Umbau des gesamten Systems, nicht nur das Hinzufügen von Wind- und Solarenergie.