Energiewende verschlafen? Miserable Jahresbilanz
Bei allen wichtigen Kennzahlen meldet E.on Rückgänge. „Und das Ende der Fahnenstange ist noch nicht erreicht“, so der Nachrichtensender n-tv. Den Aktionären wird die Dividende gekürzt. Der Gewinn von Deutschlands größtem Energiekonzern E.on hat sich halbiert – „wegen der Energiewende und der Konjunkturschwäche in Südeuropa“, behaupten E.On-freundliche Berichterstatter. In Wirklichkeit trifft wohl eher (oder auch) die Kritik von Experten der erneuerbaren Energien zu, dass E.on – wie die anderen großen EVU auch – die Energiewende schlicht verschlafen hat.
Schwacher Trost, dass für die Jahresbilanz des Unternehmens am 12.03.2014 in Düsseldorf noch schlechtere Zahlen erwartet worden waren. Immerhin kann E.on sich auf das Auslandsgeschäft etwa in der Türkei, Russland und Brasilien stützen. E.on ist stark in Russland engagiert und zählt dort zu den größten Energieproduzenten. Aber selbst wenn es im Mittelmeerraum wieder schrittweise aufwärts gehen sollte, dürfte sich an den E.on-Problemen wenig ändern. Es gebe wenig Anzeichen für eine spürbare Besserung der Lage, sagte Vorstandschef Johannes Teyssen. Schlechter ging es bisher nur E.on-Konkurrent RWE: der stürzte milliardentief in die roten Zahlen.
Gabor Steingart im Handelsblatt Morning Briefing (der HB-Herausgeber denkt offenbar in Euros, wenn er das Wort „Energiewende“ schreibt): „Die Energiewende setzt auch den Vorstandsvorsitzenden von E.on auf Diät: Johannes Teyssen muss für 2013 gegenüber dem Vorjahr eine Gehaltseinbuße von fast 25 Prozent hinnehmen – von 3,9 Millionen Euro auf drei Millionen Euro. Der Vorteil: Wenn Teyssen künftig über die Kosten der Energiewende klagt, weiß er exakt, wovon er spricht.“ Solarify: Kein Kommentar.
->Quelle(n): t-online.de; n-tv.de; Handelsblatt Morning Briefing