Nachhaltige Mobilität nur mit Erneuerbaren Energien
Für eine nachhaltige Energieversorgung sind Biokraftstoffe unverzichtbar. Sie tragen nicht nur zum Klimaschutz bei, sondern sorgen auch für mehr Unabhängigkeit von teuren Erdölimporten aus Krisenregionen, bzw. Diktaturen. Deutschland und die Europäische Union sollten daher an ihren bisherigen Plänen für Biokraftstoffe festhalten und sich für die Zukunft neue, ehrgeizige Ziele setzen: Der EU-Rat, der am 20. und 21. März in Brüssel über die Energiepolitik bis 2030 berät, ist besonders gefordert. Eine Erklärung der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE).
Bis 2020: 10 Prozent Verkehrsenergie aus EE
Bis 2020 hat sich die Europäische Union vorgenommen, 10 Prozent ihrer Energieversorgung im Verkehrssektor aus erneuerbaren Quellen zu decken. Bisher liegt der Anteil aber erst bei rund 5 Prozent. „Das 10-Prozent-Ziel der EU ist mit Biokraftstoffen gut erreichbar. Verschiedene Studien zeigen dies unabhängig voneinander“, betonte AEE-Geschäftsführer Philipp Vohrer.
Um das 10-Prozent-Ziel der EU mit Biokraftstoffen zu erreichen, seien je nach angenommenem Flächenertrag für die angebauten Energiepflanzen 8,3 bis 14,5 Millionen Hektar notwendig. Die für die Futtermittelproduktion eingesparten Flächen seien in dieser Schätzung schon abgezogen. Denn oft werde vergessen: Energiepflanzen als Rohstoffe der Biodiesel- und Bioethanolproduktion lieferten gleichzeitig wertvolle Koppelprodukte wie Rapsschrot als Futtermittel.
Projekt „Biomass Futures“: Mehr als 21 Millionen Hektar für den Anbau von Energiepflanzen bis 2020 frei
Forscher haben im mehrjährigen europäischen Projekt Biomass Futures ermittelt, dass in der EU bis 2020 mehr als 21 Millionen Hektar für den Anbau von Energiepflanzen frei werden können. Das europäische Forschungsprojekt 4FCrops kam mit rund 20 Millionen Hektar Flächenpotenzial unter anderen Annahmen auf ein ähnliches Ergebnis. Das 10-Prozent-Ziel würde damit weit übertroffen. „Die Forschung zeigt: Die Produktion nachhaltiger Biokraftstoffe könnte deutlich wachsen, ohne die Nahrungsmittelversorgung zu gefährden“, so Vohrer. Stattdessen stünden, bedingt durch unsichere politische Rahmenbedingungen, viele Biodieselwerke still.
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