Technologien für die intelligente Energienutzung in Wohnhäusern
Solarzellen auf dem Dach und kleine Blockheizkraftwerke im Keller – auch Wohnanlagen werden zu Stromproduzenten. Aber meist reicht die selbsterzeugte Energie nicht aus, um den gesamten Bedarf übers Jahr zu decken. Dann muss Strom hinzugekauft werden – am besten dann, wenn er besonders günstig ist. „Werden selbst erzeugte Energien geschickt mit variablen Stromtarifen und Speichern kombiniert, schafft dies beträchtliche Einsparpotenziale“, sagt Jasmin Specht vom Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS in Erlangen. Um das zu ermöglichen arbeitet die Fraunhofer Gesellschaft an ihren Instituten IIS, ISE und IWES an der offenen Softwareplattform OGEMA 2.0, auf deren Basis modulare Energiemanagementsysteme effizient entwickelt werden können.
Mit OGEMA 2.0-basierten Energiemanagementsystemen lassen sich Energieerzeuger, -speicher und -verbraucher gezielt steuern. So ist es möglich, eigenerzeugten Strom in Ein- oder Mehrfamilienhäusern sinnvoll zu nutzen, überschüssige Energie zu speichern und später wieder abzurufen. Neben grundlegenden Managementfunktionen kann das System auch mit anderen Teilnehmern des künftig intelligenten Stromnetzes kommunizieren und so einen Beitrag zur Versorgungsstabilität leisten oder in ein virtuelles Kraftwerk eingebunden werden.
Sicheres Energiemanagement per App
Das intelligente Energiemanagement-System lässt sich über verschiedene Bedienoberflächen steuern, die auf dem Smartphone, Tablet-PC oder Rechner laufen. OGEMA 2.0 erlaubt zum Beispiel Apps, die den Nutzer informieren, ob es günstiger ist, den Strom seiner PV-Anlage selbst zu verbrauchen oder einzuspeisen. Diese Apps empfangen aber auch variable Stromtarife und berechnen automatisch, wann und wie die angeschlossenen Geräte z.B. Wärmepumpen, Speicher, Klimaanlagen und auch kleinere Energieverbraucher optimal betrieben werden sollen. Sogar Elektroautos lassen sich über OGEMA 2.0 kostengünstig laden. Der E-Car Communication Manager (ECM) koordiniert die Kommunikation zwischen unterschiedlichen Ladestationen (Gleich- und Wechselstrom), dem Fahrer und dem Batteriesystem des Fahrzeugs. Auch von unterwegs können die Nutzer via Smartphones sicher auf OGEMA 2.0 zu greifen. Das System verfügt über den höchsten Sicherheitslevel nach Schutzprofilen des BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik).
->Quelle: fraunhofer.de; energie.fraunhofer.de