Viermal so viel wie in Saudi-Arabien – Umweltrisiko
Das größte bekannte Ölfeld der Welt liegt in einer als Green River bekannten Formation an den Ausläufern der Rocky Mountains nahe der 10.000-Einwohner-Kleinstadt Rifle am Rand des Highway 70, fünf Autostunden westlich von Denver, Colorado. Das Energieunternehmen American Shale Oil (Amso) will hier gigantische Ölschiefer-Vorkommen erschließen. Laut Schätzungen der staatlichen Geologiebehörde USGS lagern auf einer Fläche so groß wie Bayern etwa 4,3 Billionen Fass Erdöl, ein Viertel davon förderbar – viermal so viel, wie zur Zeit noch in Saudi Arabiens vermutet wird.
Problem: Es handelt es sich nicht um herkömmliches Öl, sondern um die Öl-Vorstufe Kerogen, die in Ölschiefer enthalten ist. Zwar weiß niemand genau, ob die Vorräte an konventionellem Öl schon in fünf oder erst in fünfzehn Jahren nicht mehr ausreichen, um die Nachfrage zu decken. Aber schwenkt die Welt nicht auf erneuerbare Energien und biologische Ersatzstoffe für Erdöl um, wird aus den Kerogen-Vorkommen möglicherweise, so Wiwo-Green-Autor Benjamin Reuter „ein gigantisches Geschäft“.
Dagegen formieren sich allerdings bereits die Umweltschützer: Sie befürchten dauerhafte Zerstörung der dünnen Humusschicht und irreversible Kontaminierung des Grundwassers – Fracking lässt grüßen. Dazu kommen extrem hoheTreibhausgas-Emissionen, wenn Ölschiefer – wie z.B. in Estland – direkt verbrannt wird.
-Quelle(n): green.wiwo.de; spessartit.de/Messel; de.wikipedia.org; energy.cr.usgs.gov; amso.net