Stromexport auf Allzeithoch – Energie-Importe gestiegen

Deutsche Stromexporte auf neues Allzeithoch gestiegen

Deutschland hat 2013 so viel Strom wie noch nie exportiert. Die Stromversorger erzielten einen Überschuss von knapp 34 Mrd. kWh – gegenüber 2012 (23 Mrd. kWh) eine Steigerung um 47 Prozent – teilte das Internationale Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) in Münster auf der Basis von Daten der europäischen Netzbetreiber mit. Gleichzeitig war die deutsche Energieversorgung 2013 stärker auf Importe angewiesen: Der Anteil der Inlandsgewinnung am Gesamtverbrauch sank im vergangenen Jahr auf 29 Prozent. Die Importquote erhöhte sich damit nach Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AG Energiebilanzen) auf aktuell 71 Prozent.

Stromerzeugung aus Braun- und Steinhohle hochgefahren

Bereits das dritte Jahr in Folge haben die deutschen Versorger den Stromexport-Überschuss erhöht. Insbesondere die Stromproduktion aus Braunkohle und Steinhohle wurde nach den Daten der AG Energiebilanzen im letzten Jahr zu Lasten von Erdgas erneut kräftig hochgefahren. So stieg die Braunkohleverstromung in Deutschland mit 162 Mrd. kWh (2013) auf den höchsten Stand seit 1990. Die Stromerzeugung aus Steinkohle hat sich 2013 gegenüber dem Vorjahr um 6,5 Prozent auf 124 Mrd. kWh erhöht.

Stromexport-Überschuss verhagelt deutsche Klimabilanz

„Trotz der verbrauchs- und laststarken Wintermonate war der Stromexport-Überschuss selbst in diesem kalten Zeitraum ungewöhnlich hoch“, kommente IWR-Direktor Dr. Norbert den Export-Rekord. „Die Flutung des deutschen Marktes mit Kohlestrom führt bei gleichzeitigem Ausbau erneuerbarer Energien zu einem hohen Stromexport-Überschuss und treibt gleichzeitig den Kohlendioxid-Ausstoß unnötig um rd. 30 Millionen Tonnen in die Höhe“.

AGEB: Mehr Energie eingeführt – Ein Viertel des Energieverbrauchs aus russischen Quellen – Inlandsgewinnung
leicht gesunken

Die deutsche Energieversorgung war 2013 stärker auf Importe angewiesen. Der Anteil der Inlandsgewinnung am Gesamtverbrauch sank im vergangenen Jahr auf 29 Prozent. Die Importquote erhöhte sich damit nach Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AG Energiebilanzen) auf aktuell 71 Prozent. Eine hohe Zahl von Bezugsquellen und Lieferregionen ist kennzeichnend für die diversifizierte und sichere Energieversorgung Deutschlands.

Deutschlands Energieimporte aus dem Ausland sind je nach Energieträger unterschiedlich hoch: Die höchste Importquote besteht beim Mineralöl, gefolgt vom Erdgas und der Steinkohle. Bei allen drei Energieträgern spielen Importe aus Russland eine erhebliche Rolle. Braunkohle stammt zu 100 Prozent aus heimischen Ressourcen. Bei den Erneuerbaren werden in geringem Umfang Biokraftstoffe eingeführt.

Wichtigster Energielieferant für Deutschland ist derzeit Russland. Das Land deckte 38 Prozent der deutschen Erdgaseinfuhren und ist zudem wichtiger Lieferant von Mineralöl und Steinkohle: 35 Prozent aller Ölimporte und 25 Prozent der Steinkohleneinfuhren entfielen im vergangenen Jahr auf Russland. Insgesamt deckte Russland damit etwa ein Viertel des deutschen Energiebedarfs. Die gesamte aus Russland eingeführte Energiemenge war 2013 fast genauso hoch wie das Aufkommen der Erneuerbaren und der Braunkohle, den beiden heute wichtigsten heimischen Energiequellen.

Die Importquote der deutschen Energieversorgung lag 2013 bei rund 71 Prozent. Wichtigster Energielieferant für Deutschland ist Russland. Russland liefert nicht nur Erdgas, sondern auch bedeutende Mengen an Öl und Steinkohle.

Die Energieimporte Deutschlands hatten 2013 – im Saldo von Import und Export – einen Wert von knapp 100 Millarden Euro. Aufgrund des hohen Anteils flossen davon rund ein Drittel nach Russland.

Wie die AG Energiebilanzen jetzt errechnete, betrug die inländische Energiegewinnung 2013 in Deutschland insgesamt 137,7 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten (4.035 Petajoule). Der Rückgang um etwa 2,4 Prozent gegenüber 2012 beruht im Wesentlichen auf der Stilllegung weiterer inländischer Steinkohlenbergwerke. Auch die Gewinnung von Erdgas (minus 3,6 Prozent) und Braunkohle (minus 1,1 Prozent) lag unter dem Vorjahr. Die den heimischen Energieträgern zugeordneten Erneuerbaren legten dagegen um 4,7 Prozent zu.

Ausführliche Informationen zur Sicherheit der deutschen Energieversorgung und zur Außenhandelsbilanz bei den verschiedenen Energieträgern enthält der aktuelle Jahresbericht der AG Energiebilanzen.
Quelle: iwr.de; ag-energiebilanzen.de