Desertec verschiebt Wüstenstrom-Lieferung – E.ON, Bilfinger und HSH-Nordbank quittieren

Desertec Foundation will Strom bis 2050 in Wüstenländern lassen – vorerst

Die Desertec Foundation (Mitbegründerin der Desertec Industial Initiative GmbH) relativierte ihr ursprüngliches Ziel, Solar- und Windstrom aus den Wüsten der MENA-Region nach Europa zu exportieren. „Für einen Export nach Europa ist es noch zu früh, das ist etwas für das Jahr 2050“, sagte Ignacio Campino, einer von zwei Vorständen der Desertec Foundation, der FAZ.

Gleichzeitig sucht Desertec-Stiftung wieder das Gespräch mit der Dii GmbH, von der man sich im vergangenen Jahr anlässlich einer Intrige in der Dii-Spitze getrennt hatte, in deren Folge eine Geschäftsführerin die Dii verlassen musste. „Wir wollen einen Weg finden, um gemeinsam weiter für unsere Idee zu werben“, sagte Campino zu diesem Punkt. Die Auseinandersetzung hatte beiden Gruppierungen einiges an Reputation gekostet.

Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung wollen sich mehrere Gründungsmitglieder aus der Dii zurückziehen – darunter E.ON, der größte sdutsche Energiekonzern, und die HSH-Nordbank. Man werde den Ende 2014 auslaufenden Kooperationsvertrag mit der Dii nicht verlängern, hieß aus der E.ON-Zenzrale. Unicredit wolle sich zur eigenen Zukunft in der Dii noch nicht äußern, so die SZ. Weitere Unternehmen prüfen nach SZ-Informationen, ob sie sich künftig noch beteiligen. Ein „Aus“ der Initiative gelte als unwahrscheinlich. So hätten Deutschlands zweitgrößter Energiekonzern RWE und der Rückversicherer Munich Re angekündigt, sie würden das Projekt weiter unterstützen. Inzwischen verlautete, dass auch die Mannheimer Bilfinger AG die Dii verlässt.
->Quelle: faz.net; sueddeutsche.de; iwr.de