Global Trends in Renewable Energy Investment 2014 Report
2013 gingen die Investitionen in Erneuerbare Energien weltweit um 14 Prozent auf 214 Milliarden US-Dollar zurück. Neben politischen Unsicherheiten waren sinkende Preise für Solaranlagen ein wichtiger Grund: Der Anteil der Erneuerbaren an der global in 2013 neu installierten Kraftwerksleistung stieg auf einen Rekordwert von 43,6 Prozent. Das geht aus dem Global Trends in Renewable Energy Investment 2014 Report hervor.
Am 06.03.2014 stellte Professor Dr. Ulf Moslener, Professor für Sustainable Energy Finance an der Frankfurt School und Research Direktor des Frankfurt School – UNEP (United Nations Environment Programme) Collaborating Centre for Climate & Sustainable Energy Finance Ergebnisse des Reports vor. Moslener führte aus, dass neben politischen Unsicherheiten, sinkende Preise für Solaranlagen wichtige Gründe dafür waren. Der Anteil der Erneuerbaren an der 2013 global neu installierten Kraftwerksleistung stieg jedoch auf einen Rekordwert von 43 Prozent.
Die wichtigsten Ergebnisse:
- Die Gesamtinvestitionen in Erneuerbare Energien und Kraftstoffe weltweit (ohne große Wasserkraft-Projekte) fielen zum zweiten Mal in Folge. Sie sanken im Jahr 2013 um 35 Milliarden US-Dollar auf 214 Milliarden US-Dollar. Das sind 14 Prozent weniger als im Jahr 2012 und 23 Prozent unter dem Rekord von 2011. Die Hauptgründe für den Investitionsrückgang sind politische Unsicherheit in vielen Märkten und geringere Kosten für Solaranlagen.
- Zum ersten Mal nach einem neunjährigen Aufwärtstrend verzeichnet man in den Entwicklungs- und Schwellenländern einen Investitionseinbruch von 14 Prozent von 107 Milliarden US-Dollar auf 93 Milliarden US-Dollar. Investitionen in den Industrieländern fielen ebenfalls um 14 Prozent von 142 Milliarden US-Dollar auf 122 Milliarden US-Dollar.
- 43,6 Prozent der global neu installierten Kraftwerkskapazität (ohne große Wasserkraftanlagen) entfielen im Jahr 2013 auf die erneuerbaren Energien. Damit stieg der Anteil der aus Erneuerbaren Energien erzeugten Strommenge an der globalen Gesamterzeugung von 7,8 Prozent im Vorjahr auf einen Rekordwert von 8,5 Prozent im Jahr 2013. Ohne diese Entwicklung, wären die energiebedingten [[CO2]]-Emissionen weltweit etwa 1,2 Milliarden Tonnen höher gewesen.
- Erneuerbare Energie bieten ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis als im Jahr 2012: Das Jahr 2013 war weiterhin durch eine Senkung der Kosten von Solar-Photovoltaik-Technologien geprägt. Die Gesamtinvestitionen in Solar fielen um 23 Prozent auf 104 Milliarden US-Dollar. Wohingegen die installierte Kapazität von PV-Anlagen um 26 Prozent von 31 auf 39 GW stieg.
- Trotz sinkender Investitionen von jeweils einen Prozent auf 80 Milliarden US-Dollar bei Wind und 20 Prozent auf 114 Milliarden US-Dollar bei Solar wurden in diesen Sektoren rund 90 Prozent der Investitionen in Erneuerbare investiert (ohne große Wasserkraft-Projekte). Biokraftstoffe erfuhren einen Investitionsrückgang von 26 Prozent auf sechs Milliarden US-Dollar, Biomasse und Waste-to-Energy fielen um 28 Prozent auf acht Milliarden US-Dollar und Investitionen in kleine Wasserkraftprojekte (weniger als 50 Megawatt) sanken um 16 Prozent auf 5 Milliarden US-Dollar. Der einzige Gewinner war Geothermie mit einem Investitionszuwachs von 38 Prozent auf 2,5 Milliarden US-Dollar.
- Das Zentrum für erneuerbare Energieinvestitionen verlagert sich im Jahr 2013 zum ersten Mal von Europa nach China. Obwohl die chinesischen Investitionen im Vergleich zum Vorjahr um rund sechs Prozent auf 56,3 Milliarden US-Dollar fielen, hat China seine Spitzenposition im Vergleich zu anderen Ländern und Regionen ausgebaut. Während Europa einen Investitionseinbruch um 44 Prozent auf 48 Milliarden US-Dollar verkraften musste, fielen die Investitionen in den USA von 10 Prozent auf 36 Milliarden US-Dollar, in Indien um 15 Prozent auf 6 Milliarden US-Dollar und in Brasilien um insgesamt 54 Prozent auf drei Milliarden US-Dollar, dem niedrigsten Wert seit 2005.
- Das einzige Investitionswachstum des Jahres 2013 konnten die Regionen Asien-Ozeanien (ohne China und Indien) und Amerika (ohne die USA und Brasilien) vermelden: Während in Amerika das Investitionsvolumen um 26 Prozent auf zwölf Milliarden US-Dollar anstieg, nahmen Investitionen in Asien-Ozeanien mit 43,3 Milliarden US-Dollar um insgesamt 47 Prozent zu. Diese Entwicklung war zum Teil dem Solarboom zu verdanken, der Japan einen Investitionszuwachs von 80 Prozent auf 29 Milliarden US-Dollar einbrachte. Damit überstiegen die Investitionen in Asien-Ozeaniens diejenigen der USA im weltweiten Investitionsranking auf den vierten Platz.
- Unter den verschiedenen Investitionsarten fielen die Finanzierungsvolumina in Windparks sowie in Solarparks und andere Neuinstallationen um 13 Prozent auf 133 Milliarden US-Dollar. Investitionen für Kleinprojekte, wie Solardachanlagen rutschten um 25 Prozent auf 60 Milliarden US-Dollar, was hauptsächlich den sinkenden PV-Systemkosten geschuldet war.
- Ein Aufwärtstrend ist auf den Aktienmärkten erneuerbarer Energieunternehmen zu verzeichnen. Nach dem Tiefpunkt im Juli 2012 erholte sich der Wilderhill New Energy Global Innovation Index wieder, der im vergangenen Jahr weltweit 96 saubere Energie-Aktien dokumentierte. Er gewann 54 Prozent und spiegelt wider, dass viele Unternehmen in der Solar- und Wind-Fertigungskette sich nach einer Periode der Überkapazität wieder in Richtung Profitabilität bewegen.