Investitionen in Erneuerbare Energien 2013 weltweit um 14 Prozent zurückgegangen

Standort Deutschland – nur noch Platz 5

Mit einem Investitionsvolumen von 9,9 Milliarden US-Dollar rutscht Deutschland im Jahr 2013 im Länderranking auf Platz fünf. Ausschlaggebend war hauptsächlich der Investitionseinbruch im Bereich der Investitionen kleinerer Solaranlagen um rund 70 Prozent in 2013 auf gerade mal 4,6 Milliarden US-Dollar, fast ein Fünftel des Höchstwertes von 33,7 Milliarden US-Dollar im Jahr 2010. Damit rutscht Deutschland im Länderranking im Bereich der Investitionen in kleinere Solaranlagen auf den dritten Platz hinter Japan mit 23 Milliarden US-Dollar (76 Prozent Zuwachs) und den Vereinigten Staaten mit 7,9 Milliarden US-Dollar (Zuwachs elf Prozent). Zu einem gewissen Grad mag der Rückgang der Investitionen den politischen Unsicherheiten im Vorfeld der Bundestagswahl im September 2013 geschuldet sein. Doch auch andere Faktoren wirkten auf die Entwicklungen ein, darunter die viel geringeren Kosten für Photovoltaik und ein Mangel an unerschlossenen On-shore Windenergieanlagen.

Wettbewerbsfähigkeit der Erneuerbaren Energien

„Der Verfall von Investitionen in Erneuerbare Energien das zweite Jahr in Folge war sicherlich enttäuschend“, so Ulf Moslener, Head of Research of the Frankfurt School – UNEP Collaborating Centre for Climate & Sustainable Energy Finance. Die Unsicherheit über die künftige politische Unterstützung für Erneuerbare Energien verzögerten Investitionsentscheidungen in Ländern wie den USA, Deutschland, Indien, Großbritannien, Frankreich, Schweden, Rumänien und Polen. „Durch rückwirkende Kürzung der Subventionen für bestehende Projekte wie in Spanien und Bulgarien sowie fehlende klare politische Signale bezüglich zukünftiger Rahmenbedingungen und Ausbauziele sind viele mögliche Investoren zurückhaltend“, ergänzt Silvia Kreibiehl, Leiterin des UNEP Centre.

Dennoch habe das Jahr 2013 laut Moslener, einige Weichen auf dem Markt für erneuerbare Energien gestellt, die Hoffnungen auf künftiges Wachstum nähren: „Durch die seit dem 2. Quartal 2009 dramatisch gefallenen Kosten für die Erzeugung von Strom über Onshore-Windkraftanlagen und PV-Systeme um rund 15 Prozent und 53 Prozent, hat sich die Wettbewerbsfähigkeit erneuerbarer Energien im Vergleich zu herkömmlichen Optionen der Stromerzeugung, wie der Verbrennung von Kohle, Gas, Diesel oder durch Kernreaktoren stark verbessert.“ Gegenüber den letzten Jahren haben diese herkömmlichen Optionen aufgrund von höheren Kapitalkosten, sowie Rohstoffpreissteigerungen für Öl und Gas in einigen Teilen der Welt, vermehrt Kostensteigerungen pro Megawattstunde gesehen. „Wind- und Solarprojekte sind zunehmend nicht mehr von Subventionen abhängig und tragen zur Reduzierung der durchschnittlichen Stromentstehungskosten in den Ländern bei. An der Spitze dieses Trendes stehen Lateinamerika, der Nahe Osten und Afrika“, so Silvia Kreibiehl. „Alle diese Entwicklungen – wie auch die steigenden Kurse der „Clean Energy“-Aktien – zeigen die zunehmende Wettbewerbsfähigkeit Erneuerbarer Energien in der Stromerzeugung“, so Moslener.
->Quelle: Das UNEP Collaborating Centre „Climate & Sustainable Energy Finance” an der Frankfurt School