Europas größter Batteriespeicher

Wemag installiert 25.600 Akkus für Europas größten Batteriespeicher

Die Schweriner WEMAG (kommunaler Energieversorger für Mecklenburg und die Westprignitz) stellt demnächst den ersten kommerziellen Batteriepark Europas zum Ausgleich kurzfristiger Netzschwankungen fertig. Lieferant des vollautomatisierten 5MW/5MWh-Batteriespeichers ist das auf die Netzintegration erneuerbarer Energien spezialisierte Berliner Unternehmen Younicos. Ab Mitte 2014 soll der Großspeicher   in Schwerin-Lankow in Betrieb gehen.

Im März begannen Lieferung und Installation der Mittelspannungs-Transformatoren und -Schaltanlage. Seit der zweiten Aprilwoche werden die insgesamt 25.600 Akkuzellen eingebracht. Die Lithium-Manganoxid-Zellen stammen vom südkoreanischen Hersteller Samsung SDI. Das koreanische Unternehmen garantiert die Leistung 20 Jahre lang.

Batterie spart 10faches an konventioneller Kraftwerksleistung

Das Unternehmen schickte koreanische Mitarbeiter, die eine Eingangsprüfung durchführen und die Installation der 1.600 Trays überwachen. Diese enthalten jeweils 16 einzelne Akkus. Anschließend erfolgt die Verkabelung der Kommunikationsmodule, bevor die einzelnen Elemente elektrisch verschaltet werden. Der Netzanschluss soll noch vor Ostern realisiert werden. Mit einem ersten Betriebstest der Anlage rechnen die Betreiber Ende Mai.

Der Batteriepark soll das Stromnetz auch bei schwankender Einspeisung erneuerbarer Energien stabilisieren. Die Akkus liefern ihre Leistung innerhalb von Sekundenbruchteilen und stellen damit das Regelpotenzial einer konventionellen 50 MW Turbine bereit. Dadurch wird Kapazität frei, die für Strom aus Wind und Sonne genutzt werden kann.

In einer Stunde komplett geladen

Der Batterispeicher in Schwerin kann insegsamt fünf Megawattstunden Strom speichern. Dabei kann der Speicher mit einer maximalen Leistung von fünf Megawatt be- oder entladen werden. Das bedeutet, dass der gespeichterte Strom innerhalb einer Stunde komplett abrufbar bzw. dass die Batterien innerhalb einer Stunde vollständig aufgeladen werden können.

Batteriespeicher soll wirtschaftlich betrieben werden

„Im Netzgebiet der WEMAG sind knapp 800 Megawatt Anschlussleistung aus regenerativen Quellen installiert. Etwa 80 Prozent der verbrauchten Strommengen werden hier aus Erneuerbaren Energien gewonnen“, erklärtWEMAG-Vorstand Thomas Pätzold. Der Schweriner Batteriespeicher soll trotz seines Pilotcharakters wirtschaftlich betrieben werden. „Nach der Anschubfinanzierung durch das Innovationsprogramm des Bundesumweltministeriums in Höhe von 1,3 Mio. Euro wird der Großspeicher sein Geld am Primärregelenergiemarkt verdienen“, so Pätzold. Die dafür notwendige Prüfung durch den Netzbetreiber 50 Hertz Transmission – die sogenannte Präqualifikation – ist für den Sommer geplant.
->Quelle: wemagblog.com; wemag.com; younicos.com; siehe auch: solarify.eu/bmu-fördert-5-mw-batteriekraftwerk; und: solarify.eu/europaweit-erster-kommerzieller-batteriepark