Forschungsforum Energiewende: Plenum diskutiert „Strategische Forschungsagenda Energiewende“
Was können Wissenschaft und Forschung konkret zum Gelingen der Energiewende beitragen? Wie lässt sich die Energieforschung in Deutschland auf dieses Ziel ausrichten? Über diese Fragen diskutierte das Plenum des Forschungsforums Energiewende am 19. Mai im Berliner Auditorium Friedrichstraße. Moderiert wurde die Veranstaltung von Georg Schütte, Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).
Zur ersten Sitzung des Plenums in diesem Jahr waren 25 Akteure aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zusammengekommen – unter anderem hochrangige Vertreter der Bundesministerien für Wirtschaft und Energie (BMWi) sowie für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI). „Um das Gemeinschaftswerk Energiewende zum Erfolg zu führen, brauchen wir auch in der Energieforschung den Dialog mit allen Stakeholdern“, sagte Klaus Töpfer, Exekutivdirektor des IASS Potsdam, bei der Veranstaltung. Als Mitglied des Leitungskollegiums, das die strategische Ausrichtung des Forschungsforums verantwortet, betonte er, wie wichtig gesellschaftlich entwickelte Lösungen für die Energiewende sind.
„Strategische Forschungsagenda Energiewende“ im Fokus der Arbeit
Derzeit erarbeitet das Forschungsforum eine „Strategische Forschungsagenda Energiewende“. Sie nennt zentrale Forschungsthemen für die Zeit ab 2020 und soll in das Energieforschungsprogramm der Bundesregierung einfließen, das unter Federführung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie weiterentwickelt wird. In Vorbereitung des Plenums hatten Vertreter der Zivilgesellschaft, der Wirtschaft und der Bundesländer in Workshops erste Inhalte skizziert und über neue Wege der Energieforschung diskutiert. In der zweiten Jahreshälfte ist ein Agenda-Kongress in Berlin geplant, um den intensiven Dialog und fachlichen Austausch fortzuführen und weitere Akteure einzubeziehen. Die Strategische Forschungsagenda Energiewende soll bis Ende dieses Jahres vorliegen.
Schlögl: Wissenschaft muss im Kontext der Energiewende verstärkt fächer- und disziplinübergreifend zusammenarbeiten
Auch die Wissenschaftler des Akademienprojekts „Energiesysteme der Zukunft“ wirken an der Strategischen Forschungsagenda mit. Die gemeinsame Initiative von acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften, Nationaler Akademie der Wissenschaften Leopoldina und Union der deutschen Akademien der Wissenschaften erarbeitet in acht interdisziplinären Arbeitsgruppen Handlungsoptionen für eine nachhaltige Energieversorgung. Robert Schlögl, Direktor des Fritz-Haber-Instituts sowie des Instituts für chemische Energiekonversion der Max-Planck-Gesellschaft (MPG), leitet das Akademienprojekt. Er stellte den Mitgliedern des Forschungsforums die „Erklärung der Wissenschaftsakademien zur Gestaltung des zukünftigen Energiesystems“ vor. Sie erläutert, warum die Wissenschaft im Kontext der Energiewende verstärkt fächer- und disziplinübergreifend zusammenarbeiten muss, um das notwendige Systemverständnis zu erarbeiten. Anschließend stellten Christoph M. Schmidt, Präsident des Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung sowie Leiter der Arbeitsgruppe Ökonomie, und Ottmar Edenhofer, stellvertretender Direktor und Chefökonom des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), Handlungsoptionen für die europäische Integration der Energiewende zur Diskussion.
Über das Forschungsforum Energiewende
Das Forschungsforum Energiewende ist eine transdisziplinäre Dialogplattform. Im Plenum kommen Akteure aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zusammen. Gemeinsam diskutieren und bewerten sie wissenschaftsbasierte Handlungsoptionen des Akademienprojekts „Energiesysteme der Zukunft“ und entwickeln Handlungsempfehlungen für die Politik. Koordiniert wird die Arbeit des Forschungsforums Energiewende von einer Geschäftsstelle, die gemeinsam von acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften, dem Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS) und der Max-Planck-Gesellschaft (MPG) getragen wird. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).
->Quelle: iass-potsdam.de