Voraussetzungen einer globalen Energietransformation
„Unser Energiesystem steckt tief in der Krise. Die jahrhundertelange Abhängigkeit von fossilen Energieträgern hat zu schweren Umweltschäden sowie zentralistischen Erzeugungs-, Verteilungs- und Eigentumsstrukturen geführt, von denen nur einige wenige profitieren“, beginnt eine Studie der Autorinnen Bärbel Kofler und Nina Netzer von Germanwatch und dem Wuppertal Institut. Gleichzeitig hätten jedoch weite Bevölkerungsteile keinen Stromanschluss. „Deshalb brauchen wir eine globale Energietransformation“, sagen die Autorinnen und analysieren, wie diese aussehen kann und warum sie bisher nicht umgesetzt wird.
Energietransformation nicht ohne Friktionen
„Wir müssen weg von fossilen und nuklearen Energieträgern, hin zu 100 Prozent erneuerbarer Energie, einer dezentralen und lokal verwalteten Versorgung, höherer Effizienz und einer Reduktion des absoluten Verbrauchs“, heißt es in der Studie. Eine Energietransformation werde allerdings „nicht ohne Friktionen vor sich gehen, da Marktanteile, Eigentumsverhältnisse und Machtstrukturengrundlegend neu geordnet werden müssen“.
Nur selten seien es unverrückbare Fakten oder technische Konflikte, die den Ausbau Erneuerbarer Energien be- oder gar verhindern. Stattdessen machten „alteingesessene Strukturen und Eliten die Herausforderungen einer Energietransformation“ zum Problem, weil sie das bestehende System und ihre eigene (Markt-) Macht schützen wollen.
Darüber hinaus stellt die Studie Fallbeispiele für Energietransformationen vor und erläutert sie. Der Erfolg einer Energietransformation wird davon abhängen, ob eine breite Allianz aus Zivilgesellschaft, Politik, Wissenschaft und Wirtschaft eine überzeugende Alternative und positive Narrative entwickelt – und diese auch gegen Widerstände durchsetzt. Die Studie ist bei der Friedrich-Ebert-Stiftung erschienen und wird auf ihrer Website zum Download zur Verfügung.
->Quelle(n): library.fes.de; wupperinst.org