Merkel vor dem Rat für Nachhaltige Entwicklung
Der Rat für Nachhaltige Entwicklung kehrte mit seiner 14. Jahreskonferenz am 02.06.2014 an einen „bewährten Veranstaltungsort“, das bcc Berlin Congress Center zurück, um – so die Pressemitteilung des RNE – „Vieles neu zu machen“. Ein Grund sei der Anspruch des Titels gewesen „verstehen – vermitteln – verändern“. Mit einem neuen Konzept sollte der“ Spagat zwischen Themenvielfalt und Tiefe, aber auch eine Intensivierung der Beteiligung der Teilnehmenden“ geschafft werden. Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen lieferten mit „Zumutungen und Durchbrüchen zur Nachhaltigkeit“ Input für Diskussionen. Zwölf Themenforen am Vor- und am Nachmittag bearbeiten die wichtigsten Nachhaltigkeitsthemen in verschiedenen Formaten. Junge Zukunftsmacher trafen auf Politiker. Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach in einem „Weckruf“ über die Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung. Solarify dokumentiert die Rede.
In ihrer Rede auf der Jahrestagung des Rates für Nachhaltige Entwicklung (RNE) kündigte Bundeskanzlerin Angela Merkel an, sich für eine weitere Verbreitung des deutschen Nachhaltigkeitskodex einzusetzen. Marlehn Thieme, Vorsitzende des RNE, kritisierte die Bilanz der Großen Koalition: Nachhaltigkeit habe in dieser Legislaturperiode bisher keine Rolle gespielt.
„Liebe Frau Thieme, sehr geehrte Ratsmitglieder, liebe Kollegen aus den Parlamenten, meine Damen und Herren,
„verstehen – vermitteln – verändern“, so haben Sie in diesem Jahr Ihre Jahreskonferenz überschrieben. Dieses Motto lässt sich einerseits als Aufforderung – so haben Sie es eben auch gesagt – an uns alle verstehen, gerade auch an die Bundesregierung, an die Bundeskanzlerin. Andererseits beschreibt es auch das Selbstverständnis des Rates für Nachhaltige Entwicklung. Denn Sie leisten ja durch Ihre Tätigkeit als Rat Beiträge dazu, dass Brücken vom Verstehen zum Verändern gebaut werden. Dafür schätze ich den Rat. Und wenn Sie mich auffordern, einen Weckruf zu starten, dann sollten wir das gemeinsam tun.
Vielleicht ist diese Tagung auch eine Möglichkeit dazu. Wir bauen auf Ihre Kompetenz. Dass ich wieder hier bin, zeigt auch, dass ich diese Kompetenz schätze und dass wir mit dieser Kompetenz natürlich auch weitermachen müssen, denn das Thema ist noch nicht überall dort angekommen, wo es sein müsste. Im vergangenen Juni habe ich den Rat für die nächsten drei Jahre berufen. In der Zwischenzeit hatten wir eine Bundestagswahl. Deshalb ist es natürlich verständlich, dass die Ratsmitglieder mit Argusaugen darauf schauen, wie es die neue Bundesregierung mit dem Thema Nachhaltigkeit hält.
Folgt: „Nachhaltigkeit grundlegendes Ziel und Maßstab des Regierungshandelns“