MPG unter neuer Führung

65. Jahresversammlung in München im Zeichen des Präsidentenwechsels

Am 04. und 05. 06. 2014 trafen sich die Wissenschaftlichen und Fördernden Mitglieder der Max-Planck-Gesellschaft in der bayerischen Landeshauptstadt. Es tagten nicht nur die wichtigsten Entscheidungsgremien der Organisation, die diesjährige Jahresversammlung stand darüber hinaus im Zeichen des Amtswechsels: Nach 12 Jahren übergab Peter Gruss das Amt des Präsidenten an seinen Nachfolger Martin Stratmann.

Neun Institutsgründungen, 15 institutionelle Neuausrichtungen sowie die Einrichtung von 14 Max Planck Centern mit international führenden Forschungseinrichtungen sind die wohl sichtbarsten Veränderungen in der Amtszeit von Peter Gruss. „Ich hatte mir zum Ziel gesetzt, die Max-Planck-Gesellschaft so weiterzuentwickeln, dass sie ihre internationale Strahlkraft verstärkt.“ Wer an die weltweit besten Forschungseinrichtungen denke, sollte immer auch die Max-Planck-Gesellschaft auf dem Ticket haben, so der scheidende Präsident. „Das setzt eine international sichtbare, vernetzte und wettbewerbsfähige Organisation voraus, die an der Spitze der Forschung steht. Und was Spitze ist, entscheidet sich erst und ausschließlich im globalen Maßstab. Eine Max-Planck-Gesellschaft, die diese Rolle ausfüllt, erfüllt ihre Mission in und für Deutschland.“

Dies sei auch durch einen Paradigmenwechsel möglich geworden, der seine Präsidentschaft geprägt habe: „In der ersten Dekade des neuen Jahrtausends hat die Politik erkannt, dass der Wohlstand unserer Gesellschaft nur über die Ergebnisse der Wissenschaft zukunftsfest gemacht werden kann. Die daraus resultierenden Mittelsteigerungen haben der Max-Planck-Gesellschaft neue, wichtige Initiativen ermöglicht sowie die Leistungsfähigkeit und internationale Sichtbarkeit des deutschen Wissenschaftssystems insgesamt gesteigert.“ Diese Prioritätensetzung von Bund und Ländern müsse zum Wohle des Standortes Deutschland erhalten bleiben. Im Anschluss an seine Abschiedsrede übergab Peter Gruss die Amtskette an Martin Stratmann.

Der Neue

Martin Stratmann, Direktor am Max-Planck-Institut für Eisenforschung in Düsseldorf und bisher Vizepräsident der Max-Planck-Gesellschaft, war vor einem Jahr vom Senat der Max-Planck-Gesellschaft zum Nachfolger gewählt worden. Der Direktor der Abteilung „Grenzflächenchemie und Oberflächentechnik“ und ehemalige Doktorand und Forschungsgruppenleiter am MPI für Eisenforschung ist seit 2000 Wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft. Zuvor hatte er den Lehrstuhl für Korrosion und Oberflächentechnik an der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen-Nürnberg inne. Stratmann war bereits als Mitarbeitervertreter im Senat und während der Amtszeit von Peter Gruss zwei Jahre auch Sektionsvorsitzender. „Es hat wohl noch nie ein in den Angelegenheiten der Max-Planck- Gesellschaft so erfahrener Wissenschaftler das Amt angetreten“, attestiert Gruss seinem Nachfolger. Welche Schwerpunkte er in seiner zukünftigen Arbeit setzen möchte, wird der neue Präsident in seiner Antrittsrede erläutern.

Neuwahl der Vizepräsidenten

Bei der Senatssitzung wurden am 05. 06. 2014 die Max-Planck-Direktorin Angela Friederici und die Max-Planck-Direktoren Bill S. Hansson und Ferdi Schüth als neue Vizepräsidenten gewählt. Das Amt des Schatzmeisters hat der Finanzvorstand der Siemens AG, Ralf P. Thomas, übernommen. Nach den Wahlen ist der neue Vorstand der Max-Planck-Gesellschaft weiblicher und internationaler.

Die Max-Planck-Gesellschaft ist eine der führenden Forschungseinrichtungen Deutschlands. In den derzeit 83 Max-Planck-Instituten (MPI) betreiben über 5.500 Wissenschaftler sowie mehr als 13.000 Doktoranden, Diplomanden, studentische Hilfskräfte und Gastwissenschaftler Grundlagenforschung in den Natur-, Lebens- und Geisteswissenschaften. Gegründet wurde die Max-Planck-Gesellschaft 1948 als Nachfolgeorganisation der seit 1911 bestehenden Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft. Seither sind 17 Nobelpreisträger aus ihren Reihen hervorgegangen. Die Institute sind von internationalem Rang und ziehen Spitzenforscher aus aller Welt an. Neben fünf Auslandsinstituten betreibt die Max-Planck-Gesellschaft weitere 14 Max Planck Center mit Forschungseinrichtungen wie dem US-amerikanischen Princeton, dem University College London/UK, Science Po in Frankreich, oder der Universität Tokio in Japan. Je zur Hälfte finanziert von Bund und Ländern, verfügt die Max-Planck-Gesellschaft über ein jährliches Gesamtbudget von rund 1,6 Milliarden Euro.
->Quelle(n): mpg.de/hv_2014mpg.de/vizepraesidenten; mpie.de